You are currently browsing the monthly archive for May 2012.

“Ich glaube an die Deutsche Bank, denn die zahlt aus in bar” lautete einst ein Textbaustein eines New-Wave Songs. Und die Bank war jahrzehntelang das Synonym für den rheinischen Kapitalismus. Und dann kam Ackermann.  Read the rest of this entry »

Ich kaufe das Heft nicht mehr. War früher die sonntägliche Fahrt zur Tanke festes Ritual (in Berlin liegt er da schon), habe ich das aufgegeben. Gehörte der Spiegel früher zur Pflichtlektüre in meinem Job im politischen Umfeld, war er in den letzten Jahren freiwillige Lektüre. Aber irgendwann vor zwei, drei Jahren wurde er überflüssig weil bestenfalls vorhersehbar. Und auch Spiegel Online ist mittlerweile wieder ein links dominiertes Medium ohne Inspiration. Nun berichtet MEEDIA auch von bröckelnden Auflagen, sinkenden Gewinnen und personellen Querelen.  Read the rest of this entry »

Da fürchtet sich Assad jetzt aber wirklich. Ein paar Länder schicken seine Botschafter nach hause. Andersherum ist es richtig. Der Skandal ist, dass sie noch da waren. Stattdessen sollte man die Luftwaffe á la Lybien hinschicken und die Artillerie, die auf Dörfer schießt und die Panzer platt machen. Eine friedenssteigernde Maßnahme wäre es, wenn die Israelis dabei helfen würden.

Read the rest of this entry »

Heute schützt das “Völkerrecht” den Potentaten vor seinem Volk.  Das kann man gerade wieder in Syrien beobachten. Statt zu intervenieren, protestiert die Weltgemeinschaft gegen die Massaker und in China und in Russland machen sich derweil die mit einem Veto drohenden Funktionärskasten die Taschen voll.  Read the rest of this entry »

Meist heißen die Protagonisten Christiane Neubauer oder Hörbiger. Gestern wurde die Welt von Dominic Raake gerettet, der vom Gewürzhändler = böser Kapitalist mit Bungalow, schicker Freundin und Seeblick zum Retter des Familienerbes mutierte, das von einer aufrechten und patenten minderjährigen Hoferbin gegen den örtlichen Großbauern=Spekulant  und seinen Komplizen, den dörflichen Bankier=Finanzindustrie mutierte. In der Nebenrolle ein etwas weltfremder Mönch=weltfremde Kirche, dessen Klosterbrüder durch einen sozialen Arbeitseinsatz gerade noch rechtzeitig das Protestschreiben der katholischen Vertreter im Fernserat (Rat=Sowjet) verhindert. Glaubt man der GfK, haben 4,17 Mio. Menschen diese unterschwellige Sozialismus-Propaganda geschaut, in der immer die Leistungsträger der Gesellschaft die Bösen sind oder aber im Lauf des Filmes einen Läuterungsprozeß durchlaufen, an dessem Ende sie ihr Herz wieder entdecken.  Read the rest of this entry »

Dieser Titel ist eigentlich der Ehre zu viel. DER Mann ohne Eigenschaften war schließlich Walther Rathenau, ein ganz anderes Kaliber, der sein politisches Engagement mit dem Leben bezahlte, als ihn im noblen Berliner Grunewald die Kugel eines Attentäters traf.  Der Vergleich zeigt deutlich, wie weich ein Bundesminister a.D. fällt. Und nicht mal das ist eigentlich heute noch der Rede wert. Grund für diesen Eintrag ist das Politikkonzept des Norbert Röttgen, das nur einem Ziel dient: Dem eigenen Vorkommen.  Read the rest of this entry »

Vor einiger Zeit hat eine Gruppe von linken Akademikern einen Aufruf veröffentlicht, in dem sie vor einer Konfrontation mit dem Iran warnen und eine “Friedenspolitik” gegenüber dem barbarischen Mullah-Regime fordern. In dem Text meinen diese Herrschaften, sie wüssten, was das iranische Volk möchte und was nicht. Da sie gleichzeitig fordern, sich aus den Angelegenheiten des Iran herauszuhalten, darf davon ausgegangen werden, dass die Unterzeichner glauben, der junge Mann auf diesem Video hätte seine Peitschenhiebe für den Genuss von Alkohol verdient oder er wäre damit einverstanden, von einem maskierten Büttel des Staates windelweich geprügelt zu werden.

Hier die Liste der friedensbewegten Allesversteher, die ansonsten schon den Faschismus nahen sehen, wenn sich gewöhnliche Touristen dem Ferienhaus in Südfrankreich nähern oder im Supermarkt der Barolo zu nah beim Tetrapack-Wein steht:

Andreas Buro, Christoph Krämer, Mohssen Massarrat, Franz Alt, Elmar Altvater, Johannes M. Becker, Hanne-Margret Birckenbach, Reiner Braun, Daniela Dahn, Hans-Peter Dürr, Theodor Ebert, Iring Fetscher, Ute Finckh, Johan Galtung, Ulrich Gottstein, Peter Grottian, Matthias Jochheim, Heiko Kauffmann, Karlheinz Koppe, Ekkehart Krippendorff, Wiltrud Roesch-Metzler, Christine Morgenroth, Wolf-Dieter Narr, Oskar Negt, Bahman Nirumand, Norman Paech, Bergrun Richter, Clemens Ronnefeldt, Werner Ruf, Christine Schweitzer, Eva Senghaas-Knobloch, Gert Sommer, Hans von Sponeck, Eckart Spoo, Otmar Steinbicker, Mani Stenner, Peter Strutynski, Helga Tempel, Konrad Tempel, Renate Wanie, Herbert Wulf und Christian Wellmann

Denis Yücel hält in der Taz erstaunliche Erkenntnisse zum Mord an Arzu Özmen fest:

“Der Fall widerlegt die verbreitete Annahme, Bildung sei der „Schlüssel zur Integration“, er widerspricht sogar der Annahme, dass es um „Integration“ – mehr „Integration“ als Freiwillige Feuerwehr in Detmold geht nicht. Der Fall widerspricht dem vulgärmarxistischen Lehrsatz, dass allein das gesellschaftliche Sein das Bewusstsein bestimme. Er überführt die reflexhaft vorgetragene – und zynische – Behauptung, dass Ehrenmorde und Zwangsehen nichts mit Religionen zu tun hätten, sondern Ausdruck patriarchaler Verhältnisse seien, die im Übrigen auch in anderen Gesellschaften herrschten.”

Vor nicht allzu langer Zeit wäre Yücel mit dieser simplen Feststellung ein rechtspopulistischer Stammtischler gewesen. Dass ich in meinem Kommentar zu dem Fall die “taz-Eliten” als typische Wegkucker ausgemacht habe, tut mir nach diesem Text fast schon leid, aber immerhin weist Yücel selber darauf hin, dass die Taz den Mord an Arzu bisher eher stiefmütterlich behandelt hat.

Die Kritiker aus den Qualitätsmedien haben am Sonntag einen anderen Film gesehen als ich. Ich hatte einen Sarrazin beobachtet, der einen mürrisch drein blickenden Peer Steinbrück mit trocken vorgetragenen Fakten ins Schwimmen bringt, bis der eigentlich nicht mehr widersprechen kann und sich genau auf die Sarrazinsche Hypothese festlegte: Die deutsche Geschichte rechtfertigt die Transferunion.

Read the rest of this entry »

Hannelore Kraft hat gar nicht mitgekriegt, dass sie die NRW-Wahl schon gewonnen hat. Und kümmert sich. Erstmal um die Kameras vor den Opel-Werkstoren in Bochum, wo sie bezeichnenderweise aus einem Audi steigt. Und dann  wohl in der Betriebsversammlung, in der der derzeitige Statthalter Detroits keine Garantie für das Werk ab 2014 gibt. Dass die Premium-Marken Audi, BMW,Mercedes und Porsche derweil von Absatzrekord zu Absatzrekord eilen und sich auf der Nordschleife des Nürburgrings ein packendes Rennen geliefert haben, kann man nur auf dem Nischensender Sport1 betrachten. Dabei zeigt gerade der Vergleich zwischen Opel und Audi, was in Rüsselsheim schief gelaufen ist. Und das seit Jahrzehnten.  Read the rest of this entry »

Wie groß muss die Angst des Establishments sein, wenn es sich schon wieder vor Erscheinen des Buches auf den Autor einschießt, der eine provokante aber auch bedenkenswerte Hypothese aufstellt, dass Deutschlands Verhalten in Europa ohne die Verbrechen des NS-Regimes schwer vorstellbar ist. Da braucht man sich dann mit seiner Hypothese, dass der EURO vielleicht gar keine so gute Idee war, gar nicht erst auseinander zu setzen.  Read the rest of this entry »

Nehmen wir die Bibel. Oder den Koran. Egal. Irgendwann wurden sie geschrieben. Von Menschenhand. Und weitergegeben. Ganze Klöster waren Jahrhunderte lang damit beschäftigt, zu kopieren. Von Hand. Lesen und schreiben konnte kaum einer. Man musste glauben, was der Pfarrer von der Kanzel predigte. Dann kam Gutenberg.  Read the rest of this entry »

Neoklassiker und Keynesianisten unterscheidet, dass beide ökonomischen Schulen auf der jeweils anderen Seite der volkswirtschaftlichen Gesamtgleichung herum drehen wollen, um Wachstum zu gerieren und das Gleichgewicht herzustellen. Das Problem an der Sache: Das gibt es gar nicht. Und wenn es es gäbe, würde es nichts anderes bedeuten als Stillstand: Das weiß jeder, der schon einmal beobachtet hat, wie zwei Waagschalen sich eingependelt haben.  Read the rest of this entry »

Wenn ein Land wie Griechenland in die Bredoullie geriet, gab es früher drei Maßnahmen für die Wiederauferstehung: 1. Schuldenschnitt, 2. Sparen und 3. Abwertung der Währung. Und wie Griechenland, Spanien und Portugal zeigen, scheinen die Punkte eins und zwei nur zu funktionieren, wenn  man auch Nummer drei umsetzt. Denn das Konzept der “Inneren Abwertung” scheint nicht zu funktionieren.  Read the rest of this entry »

gleichberechtigte Teilhabe, Chancengleichheit, Liberalität, Bedürfnisgerechtigkeit, internationaler Liberalismus, Lebenschancen, neuer Wachstumsbegriff, Persönliches Wachstum, Wachstumspolitik, Blaues Wachstum, Blue economy, “Verursacherprinzip mit intensiver Bürgerbeiteiligung”, “langfristige und globale Lebenschancen”, “maximal 2 Tonnen CO²-Ausstoß pro Kopf und Jahr”, “globales Handeln durch Read the rest of this entry »