Heute hat die Barbarei fünf neue Namen bekommen: Sirin, Osman, Kirer, Elvis und Kemal Özmen stehen ab heute wegen des Mordes an ihrer 18-jährigen Schwester vor Gericht. Arzu Özmen starb letztes Jahr durch zwei Kopfschüsse, ihre Leiche wurde einige Zeit später auf einem norddeutschen Golfplatz gefunden. Die Tat soll sich ungefähr so abgespielt haben: Die Mitglieder des jesidischen Özman-Clans entführten Arzu aus der Wohnung ihres 23 Jahre alten Freundes, anschließend erschoss der 22 Jahre alte Osman seine kleine Schwester, die Leiche wurde entsorgt wie Müll.
Die komplette Geschichte ist selbstverständlich ein typischer Ehrenmord. Arzu hatte offenbar keine Lust mehr gehabt, das Leben ihrer hinterwäldlerischen Familie zu leben, eingeengt von Religion und Sippe, beschränkt durch einen mittelalterlichen Ehrenkult. Als noch nicht klar war, dass sie tatsächlich ermordet wurde, berichteten verschiedene Medien von den verzweifelten Versuchen Arzus, endlich ihrer Familie entkommen zu können. Ihre kurzen Haare waren ein Teil dieser Flucht, sie wollte nicht erkannt werden. Ihr Freund war ein Deutscher, bei strenger Auslegung des Jesidentums beging Arzu damit Aposthasie. Dieser Tatbestand dürfte den Vorsitzenden der Familie Özmen ausgereicht haben, ein Todeurteil zu beschließen. Heute gestand Osman Özmen, seine Schwester erschossen zu haben, er als jüngster Angeklagter nimmt wie in jedem Ehrenmordprozess die Tat auf sich, in anderen Fällen dieser Art wurde dem Geständigen dafür von der Familie eine goldene Uhr geschenkt.
Das kurze Leben von Arzu Özmen ist ein einziger Skandal: Während in der Politik und von den taz-Eliten des Landes über Frauenquoten in jedem Bereich des öffentlichen Lebens diskutiert und Begriffe ordnungsgemäß durchgegendert werden, wird Frauen in bestimmten Migranten-Milieus systematisch jede Freiheit verwehrt und in einigen Fällen das Recht zu Leben abgesprochen. In diesen Milieus herrscht die absolute Barbarei, wie sonst ist es möglich, dass ein Bruder seine kleine Schwester hinrichtet? Am schlimmsten wiegt aber der Umstand, dass diese Fälle mittlerweile zum Alltag der achso bunten Republik Deutschland gehören.
Arzu Özmen wurde im Februar dieses Jahres im türkischen Midyat und somit fernab von allem, was ihr wichtig war im Zentrum der Welt, der sie entfliehen wollte, beigesetzt. Ihre Eltern oder Geschwistern waren nicht anwesend.
Update: Mehr über die Sadisten-Sippschaft und Arzus Martyrium gibt es hier zu lesen.
Update 2: Arzus Geschichte bei Ehrenmord.de.
5 comments
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1. May 2012 at 16:16
Rika
@ “Heute gestand Osman Özmen, seine Schwester erschossen zu haben, er als jüngster Angeklagter nimmt wie in jedem Ehrenmordprozess die Tat auf sich, in anderen Fällen dieser Art wurde dem Geständigen dafür von der Familie eine goldene Uhr geschenkt.”
Welcher (türkische oder deutsche) Politiker muss sich für das Verbrechen entschuldigen und wann findet die bundesweite Trauerfeier aller Muslime für die getötete Arzu Özmen statt???
1. May 2012 at 17:03
lukas
Der Özmen-Clan ist jesidisch, nicht muslimisch.
1. May 2012 at 18:18
Rika
Oweia, das habe ich glatt übersehen… peinlich, peinlich, peinlich!
Zu meiner Entschuldigung kann ich nur anführen, dass ich bis vor 5 Minuten die Jesiden für eine Unterspielart des Islam hielt… eine Bildungslücke, wie Wiki mir glasklar vor Augen führte…
Gut das die nun geschlossen ist!
Meine etwas zynische Anfrage bleibt aber im Kern…. und der Frust über die öffentlich in den Medien zur Schau gestellte “Betroffenheits-Heuchelei” auch!
Damit meine ich die sehr unterschiedlichen öffentlichen Reaktionen auf Verbrechen :
siehe
die Morde der Nazis – und die politische Reaktion…
die schnelle Schuldzuweisung des geistigen Brandstiftertums von Sarrazin oder Broder im Fall Breivik auch durch Politiker…
die eher verhaltene Ächtung der sogenannten Ehrenmorde – die ja nicht nur in jesidischen Kreisen stattfinden.
1. May 2012 at 18:26
christianhannover
laut einem spon artikel findet es der chef der jesiden in deutschland nur “gefährlich”, dass nach diesem mord die jesidische kultur für “archaisch” gehalten werden könnte. wenn das sein größtes problem bei diesem fall ist, scheint ja alles in butter zu sein…
2. May 2012 at 22:29
Alreech
die Gefahr besteht IMHO nicht, für den Mord wurde ja eine Schusswaffe verwendet.
Ein Messer, Steinigen, oder lebendig begraben, das wäre archaisch… aber der Ehrenmörder von heute geht ja mit der Zeit…
Woher hatte der Mörder eigentlich die Schusswaffe ?
Sportschütze oder Jäger, oder illegal beschafft ?