“A Better Place” ist pleite. Das amerikanisch-israelische Joint-Venture, das Renault-Elektro-Autos im großen Stil in Dänemark und Israel verkaufen wollte, hat pünktlich zum Gipfel der deutschen nationalen Plattform Elektromobilität Insolvenz angemeldet. Auch hierzulande hinkt der Absatz der vom Strom angetriebenen Fahreuge hinterher. 9.000 Autos sind angemeldet, 3000 werden pro Jahr verkauft. Damit lassen sich die Vorgaben der zentralen Plankommission unter Führung der Generalsekretärin Angela Merkel, bis 2020 1 Million Elektrofahrzeuge auf die Straße zu bringen, kaum erfüllen. Das ganze erweist sich als milliardenschwerer Irrtum. 

Wettbewerb ist das beste Verfahren zur Entdeckung neuen Wissens. Das ist nicht von mir sondern mein Lieblingszitat von Friedrich-August von Hayek. Und es weist auf zwei unterschiedliche Aspekte hin: Selbst wenn Wissen schon vorhanden ist, müssen wir es erst entdecken. Und alle Menschen zusammen wissen vermutlich mehr, als eine Bundesregierung.

Der Elektroantrieb im Automobil ist eine alte Nummer. Immer wieder wurden elektrische Automobile seit Beginn 1886 eingebaut und getestet. Und sie scheiterten stets am Problem der zu geringen Reichweite und des zu hohen Gewichts.

Während der Elektromotor wohl effizienter als der Verbrennungsmotor ist und insbesondere bei niedriger Lautstärke eine hohes Drehmomoent und hohe Leistung verspricht, gibt es bisher keine adäquate Möglichkeit, die erforderliche Energie im Auto zu speichern und bereit zu halten. Dies geht bisher nur über schwere Batterien, die obendrein im Vergleich zu den fossilen Brennstoffen eine desaströs niedrige Energiedichte haben, was eine im Vergleich zum Otto- oder Diesel-Motor zu einer marginalen Reichweite führt. Hinzu kommt, dass die Aufladung der Batterien jeweils Stunden in Anspruch nimmt, während die herkömmliche Betankung bekanntlich ein paar Minuten in Anspruch nimmt.

Solange das Speicherproblem nicht gelöst ist, bleibt das Elektro-Auto ein totgeborenes Kind. Es ist allenfalls für Nischenanwendungen zu gebrauchen, wo niedrige Reichweiten nicht stören. Deshalb nehmen die Hersteller auch kein eigenes Geld in die Hand, um es zu entwickeln. Und neue Speichertechnologien sind nicht in Sicht, auch weil eine Effizienzsteigerung um die 100% bei gleichzeitiger Gewichtsersparnis schwer vorstellbar ist.

Die Plattform Elektromobilität ist ein Schulbeispiel dafür, warum staatlich subventionierte “Innovationspolitik” nicht funktioniert. Es wird einer politischen Mode gefolgt und nicht harten wissenschaftlichen Fakten. Denn dann hätte man leicht festgestellt, dass man der Autoindustrie keine Milliarde in den Rachen wirft. Zumal in der Gesamtbilanz die Elektroenergie kaum emmissionsärmer ist als herkömmliche Automobile. BMW etwa fertigt die Karosserie extra aus Karbom, um Gewicht einzusparen. Die Herstellung des Kunststoffs ist genauso energieintensiv wie die der Batterien, die weniger lang ist als die des Fahrzeugs selbst. Auch ihre Entsorgung kostet Energie und es bleibt ein wenig Sondermüll. Haben wir schon ein ökologisch vernünftiges Konzept für die Entsorgung des Karbons, das nicht verrotet und nicht verrostet?

So bleibt eben kein “better place” sondern eine schlechte Bankrotterklärung der zentralen Planwirtschaft.