Statt der allseits bekannten Brot für die Welt Aktion “Brot statt Böller” bitten wir Sie dieses Jahr um Ihre Unterstützung für “Böller für GAZA”. Wie Sie sicher bemerkt haben, sind die Raketenbestände der HAMAS einerseits aufgrund zu geringen Nachschubs aus dem Iran und dem ausgefallenen Nachschubweges über Syrien und andererseits aufgrund der unangemessenen Bombenaktion der Israelis, die sich nicht gegen Zivilisten sondern völkerrechtswidrig ausschließlich gegen Raketen und Terroristen richtete, soweit dezimiert worden, dass die heldenhaften Widerstandskämpfer sich zu einem Waffenstillstand genötigt sahen.
Unfair ist in diesem Zusammenhang auch, dass nach 11 Jahren Raketen-Terror aus GAZA in Süd-Israel so viele Schutzräume entstanden sind, dass selbst dann keine Opfer zu erfreuen waren, wenn eine von den selbst entwickelten Low-Tech-Raketen doch ein Wohngebäude traf. Nur bisher fünf Tote auf der Seite Israels stehen mehr als 100 Toten bei den Palästinensern gegenüber, bei denen es sich natürlich um lupenreine Zivilisten handelt, auch wenn sie sich neben einer im Wohngebiet aufgestellten Rakete aufhielten und mit dem Zigarettenstummel gerade die Lunte ansteckten.
Bis die Forderung der Hisbollah und der islamischen Republik von der Weltgemeinschaft erfüllt worden sind, endlich die HAMAS mit wettbewerbsfähigen Waffenmaterial zu versorgen und die Grenze zu Israel für deren Transport zu öffnen, bitten wir Sie, zwischen dem 29. und 31. 12.2012 alle verfügbaren Bestände an China- und Polenkrachern, Sylvester-Raketen und -Batterien im Einzelhandel zu erwerben und dem Hilfskomitee für GAZA zu schicken. Auch abgelaufene Feuerwerkskörper aus den vergangenen Jahrzehnten sind herzlich willkommen. Vielleicht findet sich in Ihrem Garten ja noch ein Blindgänger aus dem zweiten Weltkrieg. Für die Logistik zeichnet Edith Lutz in Sötenich verantwortlich, Preisträgerin des Rheinland-Pfälzischen Friedenspreises und bei anderen GAZA-Aktionen bewährte Logistikerin und Judaistin.
Damit können unsere benachteiligten palästinensischen Freunde dann ihren Protest gegen die israelische Blockade zum Ausdruck bringen und mit dem übersandten Schwarzpulver noch die ein oder andere Quassam-Rakete bauen, die vielleicht im Tiefflug den Iron Dome unterfliegen kann wie einst Matthias Rust die sowjetische Flugabwehr.
Natürlich ist für eine medienwirksame Übergabe an die HAMAS gesorgt. Als Schirmherr unseres Komitees konnten wir Ruprecht Polenz CDU (MdB), den Vorsitzenden des Bundestagsausschusses für Auswärtige Politik gewinnen. Für die Medienpartnerschaft zeichnet Jakob Augstein verantwortlich, der die Aktion mit flankierender Berichterstattung bei Spiegel, Spiegel Online, Spiegel-TV und Freitag sowie kostenlosen ganzseitigen Anzeigen und Spots für ein ausreichendes Aufkommen sorgt. Selbstverständlich wird auch ein Kamerateam von Spiegel TV dabei sein, wenn unser Böller-Boot für GAZA in Istanbul in See sticht, wo es vom türkischen Ministerpräsident Erdogan verabschiedet wird. Ein Zwischenstopp ist in Kairo geplant, wo Präsident Mursi sich persönlich an Bord einer ägyptischen Fregatte begibt, um unser Schiff mit der gesamten Flotte des Landes an den Strand von GAZA zu eskortieren.
Als Schatzmeisterin konnten wir die berühmte Kostüm-Jüdin Irena Wachendorff gewinnen, die ihr Geschick beim Umgang mit Spendengeldern bereits durch ausreichende Improvisationskunst beim virtuellen Förderverein des israelischen Waldorf-Kindergarten “Ein Bustan” unter Beweis gestellt hat. Als New Media Officer zeichnet Christiane Schuricht verantwortlich, eine erfahrene Facebook-Veteranin für die gerechte Sache, die sich auch nicht davor zurückschreckt, die Feinde Palästinas an den Pranger zu stellen. Monetäre Spenden werden dafür verwandt, ein vergleichbares arabisch-jüdisches Projekt unter dem Namen “Ruprecht-Polenz-Kita” in Gaza anzustossen, wobei noch die Schwierigkeit besteht, ausreichend jüdische Kinder einzuschleusen und unbeschadet bis zur Einrichtung zu bringen. Hierfür sollte eine Resolution des UN-Sicherheitsrates die IDF verpflichten, Begleitschutz bereitzustellen.
Bei der Besatzung des Böller-Boots können wir auf altgediente GAZA-Veteranen setzen. Unter der Führung von Henning Mankell werden die Bundestagsabgeordneten Anette Groth und Inge Höger mit ihrer Immunität Schutz vor Übergriffen der israelischen Marine bieten. Auch der alte Kämpe und Che Guevara Symphatisant Norman Paech ist mit an Bord.
So liebe Leser. Nun sind Sie gefragt: Kaufen Sie Böller und Spenden Sie für die Freiheitskämpfer von GAZA. Auf ein schönes Feuerwerk und eine gerechte Sache.
Anfragen der Presse bitte an Frau Hecht-Galinski in Südbaden.
18 comments
Comments feed for this article
21. November 2012 at 15:34
flax
Für die musikalische Begleitung der Böller für Gaza Aktion ließ es sich der Lliedermacher Konstantin Wecker nicht nehmen den Allzeitklassiker “Remember Khaibar, Khaibar, oh Jews! the army of Mohammed will return”
in neuem Gewand zu vertonen.
21. November 2012 at 18:17
Waldemar Pabst
Rattenscharf
21. November 2012 at 18:49
stimmt
und Henning Mankel schreibt schon an dem gleichnamigen Bestseller
21. November 2012 at 20:28
Pecos Bill
Bin über die Achse hier gelandet. Gefällt mir jut.
21. November 2012 at 20:42
Climategate2009
Nein Keine Böller für die lupenreinen aber eine Cola und eine Pitzza für einen Istaelischen Soldaten /Soldatin dazu währe ich zu haben.
21. November 2012 at 21:04
Mirjam
Könnte nicht vielleicht Frau Alt.-Bundesverdienstkreuz-Felicia-Langer ein Grußwort vor der Abreise des Schiffes sprechen?
21. November 2012 at 21:22
euckenserbe
Dies war der Auftakt. Wir werden über die Einbindung von ihr, Abi Melzer, Michael Lüders, Volker Perthes und Konsorten noch nachdenken und die Unterstützer der Aktion reichhaltig und rechtzeitig unterstützen.
22. November 2012 at 09:12
Sven
Das Traurige ist, man kann diese Liste zigmal verlängern, ohne dass einem die Kandidaten ausgehen.
21. November 2012 at 21:27
Abu Sheitan
Konstantin Wecker hat grad seinen alten Hit vom Willy umgeschrieben:
“Mei, Dschabari, jetz wo i di so doliegn sich, so weit weg hinter dera Glasscheibn, genau oa Lebn zweit weg, da denk i ma doch, es hat wohl so kumma müaßn, i glaub oiwei, du hast as so wolln, Dschabari.
Gestern habns an Dschabari daschlogn,
und heit, und heit, und heit werd a begrobn.”
22. November 2012 at 00:19
Salonpazifist
>Nur bisher fünf Tote auf der Seite Israels stehen mehr als 100 Toten bei den Palästinensern gegenüber, bei denen es sich natürlich um lupenreine Zivilisten handelt, auch wenn sie sich neben einer im Wohngebiet aufgestellten Rakete aufhielten und mit dem Zigarettenstummel gerade die Lunte ansteckten.<
Eben. Israelische Raketen treffen nur die richtigen.
22. November 2012 at 02:13
Dox
Warum werde ich ausgegrenzt? Habe noch ein Fass allerletzte Tinte gefunden.
GG
22. November 2012 at 13:21
Gaston Kirsche
Cool. Nur ist es sinnvoll, Che Guevara nicht für jede Aktion eines Menschen verantwortlich zu machen, der sich mit seinem Konterfei schmückt. Che Guevara hat sich meines Wissens nie an Aktionen gegen Israel beteiligt. Aber es werden sich gewiß noch jede Menge Deutsche finden, die bei “Böller für Gaza” mitmachen: Grass, Walser, ….
22. November 2012 at 14:13
Aufruf: Böller für GAZA « DiskursKorrekt im Tagesspiegel
[…] Den ganzen Aufruf lesen […]
22. November 2012 at 14:21
Danny Wilde
Je öller desto Böller!
irgendwie hightech- oder halt auch hamaslike lowtechmäßig wäre es schon aus PR-Gründen aber viel effektiver, wenn wir, die GAZA-Unterstützer Inc., die Damen und Herren Rentneraktivisten ganz doll und lieb davon überzeugen könnten, wie geil das abgeht wenn sie statt als Friedensflotte gleich als Flugrotte rüberrauschen – die Silversterraketen sind doch schnell und problemlos rektal fixiert; heißa, wie geht da die Luzie ab!
Die Damen könnten sich zur Stabilisierung ja noch zusätzlich Besen zwischen ihr Heckleitwerk klemmen…
Im Zielgebiet, ballistische Landung auf den von fleißigen Hamas-Händchen in Heimarbeit gebastelten Abschussrampen nicht unerwünscht!
So hat dann jeder was davon, und die Putz-Ulli was zum erzählen.
22. November 2012 at 14:23
Danny Wilde
edit…. MEINE Heimarbeit wird jetzt darin bestehen, 10 x “Silvesterrakete” zu schreiben….
23. November 2012 at 13:48
Gaston Kirsche
Nicht lustig: “mehr als 100 Toten bei den Palästinensern …[, die] mit dem Zigarettenstummel gerade die Lunte ansteckten”.
Diese Gleichsetzung von BewohnerInnen des Gazasteifens = PalästinenserInnen = alles islamistische RaketenterrorisIinnen mag spaßig gemeint sein. Ich finde sie daneben. Stelt Euch doch mal eineN IDF-Soldatin/en vor, die/der bei der Selbstverteidigung Israels Zivilistinnen tötet, weil diese von den Raketenzünder als menschliche Schutzschilde missbraucht werden. Vielleicht wird so klar, wie wichtig die Unterscheidung in IslamistInnen und unbeteiligte BewohnerInnen ist.
23. November 2012 at 14:11
euckenserbe
Lustig ist das alles nichts. Dramatisch ist aber, dass die Palis bei ihren Opferzahlen Zivilisten und TerroristInnen nicht unterscheiden. Darum geht es.
25. November 2012 at 15:44
Stoff für’s Hirn « abseits vom mainstream – heplev
[…] beinahe ernst gemeinter Vorschlag für die diesjährigen […]