Wie kommt es, dass es in den letzten Jahren plötzlich die Krankheit “Burnout” gibt? Eine Krankheit, die in früheren Zeiten noch nicht existierte, obwohl Arbeit früher schwerer war und es deutlich weniger Möglichkeiten gab, sich zu entspannen, nie mehr Freizeit zur Verfügung stand?
Im Fall der vielen Lehrer dürfte der Grund darin liegen, dass die Krankenkassen neu eingestellten Lehrern beim Abschluss ihrer Versicherung ungefragt umfangreiches Material zum Thema “Wie lasse ich mich bei Burn-Out krankschreiben?” überreichen. Mit anderen Worten: Die Lehrkraft weiß schon am Beginn ihrer Karriere, wie sie bei Bedarf einen ausgedehnten Sonderurlaub auf Kosten der Allgemeinheit nehmen kann.
Wen wundert es da noch, dass “Burnout” zu einer echten Volkskrankheit der “Kopfarbeiter” geworden ist?
19 comments
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16. August 2012 at 16:28
DerGriller
Man braucht sich nur die Anzeigenkunden in der GEW Mitgliederzeitschrift anzuschauen: Was der ADAC-Motorwelt die Flusskreuzfahrten und Treppenlifte, sind dieser Publikation die Burnoutkliniken…
16. August 2012 at 23:28
Paul
Zwischenruf:
“Burnaut” bei Lehrern? Geht das denn überhaupt?
Ist das nicht ein Widerspruch in sich? 😆
17. August 2012 at 18:49
Rika
Na klar, Pädagogen arbeiten ja eigentlich gar nicht sondern hangeln sich von Ferien zu Ferien… und wenn die nicht zur Freizeitgestaltung reichen, wird man halt ein bisschen ausgeburnt… Ist doch logisch, zumal die Krankenkassen, wie der obige Beitrag meint, ja geradezu dazu aufforderrn auszuburnen und mal kurz in Kur, sprich, bezahlten Urlaub zu gehen oder den Job schon vor dem eigentlichen Rentenalter – ähhh – Entschuldigung, Pensionsalter zu kündigen.
Na klar!
Lehrer wird man ja sowieso nur wegen der vielen Ferien. Die meisten Lehrer können mit Kindern nichts anfangen und haben NULL pädagogisches Geschick. Weder sind sie in der Lage, die elterlichen Erziehungsdefinite ihrer Schützlinge aufzuarbeiten, noch bereiten sie die Schüler ordentlich auf das vor, was die Wirtschaft von ihnen verlangt.
Kurzum, Lehrer sind so was von überflüssig und ihr Berufstand eine einzige Fehlinvestition im Finanzhaushalt der Länder.
Blöderweise geht es aber ohne Lehrer nicht und offenbar werden auch nur die dümmsten Schüler Lehrer, die anderen haben nämlich rechtzeitig kapiert, dass man als Bankangestellter oder VW-Mitarbeiter nicht nur viel mehr Kohle verdienen kann, sondern zudem auch viel weniger Ärger im Berufsleben zu erwarten hat.
Kein unerzogenes Kind stört den Areitsfrieden und kein aufsässiger Halbstarker bearbeitet das ohnehin schon geschundene Nervensystem.
Echt jetz!
WEr Lehrer ist oder wird, hat nicht mehr alle Tassen im Schrank.
Leute, ergreift jeden Beruf, nur nicht den des Lehrers. Der hat zwar nominell mehr Ferien als andere Berufsgruppen, dafür ist er sozial ageächtet, verdient weniger Kohle als ein Versicherungsberater und muss sich zudem mit den Blagen derjenigen herumärgern, deren pädagogisches Geschick nicht mal für den Hund, geschweige denn für ein Kind reicht…
Echt jetzt.
“Nicht für die Schule, für das Leben lernen wir!”
Begreift das doch endlich und schafft die Schule ab!
17. August 2012 at 18:58
Rika
Ganz im Ernst.
Ich finde es als Lehrerin im Ruhestand wenig ersprießlich, solche Artikel wie den obigen immer wieder rechtzeitig zum Schuljahresbeginn um die Ohren geschlagen zu bekommen.
Und was Burnout angeht, davon kann ich ein Lied erzählen.
Mag sein, dass es das Phänomen heute deutlich häufiger gibt als zu früheren Zeiten… aber liegt das nicht auch an den Eltern, die ihren Kindern schon rechtzeitig zu verstehen geben, dass Lehrer faule Säcke sind und man sie nicht unbedingt ernst nehmen muss?
Wer von den Leuten, die so auf Lehrer einschlagen, würde denn mit ihnen tauschen????????
Und wie wirkt so ein Beitrag auf diejenigen, die mit großem Idealismus und Engagement in die Schule gehen, um nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern Kindern auch Orientierung und Halt zu geben in einer Welt, die zunehmend unübersichtlicher und “haltloser” geworden ist.
Ich, jedenfalls, fühle mich mies angesichts dieses Artikels und der beiden ersten Kommentare.
Das haben meine Kolleginnen und Kollegen und ich nicht verdient!
17. August 2012 at 19:00
Rika
“Erziehungsdefizite” sollte es im ersten meiner Kommentare heißen!
17. August 2012 at 21:07
Rayson
Es ist ganz einfach: Wer gut in seinem Beruf ist und ihn gerne macht, der hat auch kein “Burnout”. Oder anders: “Burnout” ist ein Zeichen dafür, dass jemand den falschen Beruf gewählt hat.
17. August 2012 at 21:23
Rika
Rayson, mit Verlaub gesagt, das ist SCHEISSE!!!!! Betrachten Sie meine vulgäre Ausdrucksweise als Zeichen meines Zorns!
Ich war gut in meinem Beruf, ich war engagiert in meinem Beruf, ich habe meinen Beruf geliebt!
Ich war Fachlehrerin an einer Förderschule und ich hatte einen Burnout!
Ihre Bemerkung ist eine beleidigende Frechheit. Abgrundtiefe SCHEISSE!!!!!!!!!
17. August 2012 at 21:59
Rayson
Ok, Förderschule ist verschärft, das sehe ich ein. Aber an Gymnasien oder Realschulen?
17. August 2012 at 21:56
Rika
Ohne Kommentar:
http://himmelunderde.wordpress.com/2009/04/24/geld/
17. August 2012 at 21:59
Rika
Ohne Kommentar:
http://himmelunderde.wordpress.com/2007/06/14/rechenkunstler/
17. August 2012 at 22:03
Rika
Ohne Kommentar:
http://himmelunderde.wordpress.com/2007/07/07/schule-aus/
17. August 2012 at 22:06
Rika
Ohne Kommentar:
http://himmelunderde.wordpress.com/2007/03/21/peter/
17. August 2012 at 22:08
Rika
Ohne Kommentar:
http://himmelunderde.wordpress.com/2007/03/28/kinder-so-verloren/
17. August 2012 at 22:11
Rika
Ohne Kommentar:
http://himmelunderde.wordpress.com/2007/05/23/keine-zukunft/
17. August 2012 at 22:16
Rika
Ohne Kommentar:
http://himmelunderde.wordpress.com/2007/08/30/lust-und-routine/
18. August 2012 at 00:23
Paul
Rika, es ist immer wieder erstaunlich: Diejenigen, denen die Jacke nicht passt, ziehen sie an.
Ich kann nicht aus eigenr Wahrnehmung schöpfen sondern nur aus Erkenntnissen aus zweiter Hand.
Meine Tochter ist seit vielen Jahren Erzieherin in einem Schulhort. Sie singt mir sehr oft mehrere Strophen des gleichen Liedes vor, das Du auch singst. Nur ist der Inhalt völlig gegensätzlich. Sie berichtet von gehäuften Krankschreibungen vor und nach den Ferien und anderen Erscheinungen, die nicht gerade von Engagement für den Beruf sprechen. Richtig, wie in jedem Beruf gibt es sone und solche. Nur scheinen bei den Lehrern solche gehäuft vorzukommen.
Übrigens, auf eigenen Wunsch ist sie jetzt auch an einer Föderschule oder wie das heißt? Jedenfalls sind dort Behinderte und nicht behinderte Kinder gemeinsam.
Seitdem mach ihr der Beruf wieder Spaß.
An dieser Schule herrscht ein ganz anderes Arbeitsklima als an ihrer früheren Normalschule.
Auch meine Schwiegertochter ist Lehrerin an einer normalen Schule für Kinder der 1. bis 4. Klasse.
Sie brennt auch für ihren Beruf und geht eher mal mit dem Kopf unter dem Arm zur Arbeit. Allerdings ärgert sie sich auch über so manche Einstellungen von Kollegen.
Zum Burnout habe ich ganz was interessantes gefunden.
18. August 2012 at 00:29
Paul
Ich war noch nicht fertig, da ist es schon weggerutscht.
Also,
zum Burnout habe ich etwas ganz Interessantes gefunden.
Rayson 21:07 hat es etwas drastisch ausgedrückt, aber er hat im Prinzip nicht unrecht:
Folgende Aussage habe ich bei Wiki gefunden:
“Es handelt sich um eine körperliche, emotionale und geistige Erschöpfung aufgrund beruflicher Überlastung. Diese wird meist durch Stress ausgelöst, der aufgrund verminderter Belastbarkeit nicht bewältigt werden kann.”
http://de.wikipedia.org/wiki/Burnout-Syndrom
18. August 2012 at 00:34
Rayson
Ich habe bewusst etwas provoziert, aber ich rede auch nicht ohne Erfahrung aus näher nicht möglicher zweiter Hand.
21. August 2012 at 20:46
Antonymus
Danke für den Artikel, der mich sehr nachdenklich stimmte. Ich finde auch äußerst interessant, dass Lehrern solch eine Brochure ausgehängigt wird. Nun, ich bin ebenfalls der Meinung, dass diejenigen die unter Burnout leiden meist keinen Therapieplatz bekommen, weil andere sich des Gesundheitsystems bedienen. Einen diferenzierten Artikel zu Burnout fand ich auf Sonderglocke.de http://www.sonderglocke.de/burnout.php
Vielleicht tritt Besserung ein, wenn Burnout aus der “Mode” kommt, was aber leider nicht abzusehen ist 🙂