Das gönnt man seinem ärgsten Feinde nicht. Nicht mal Sarah Wagenknecht und Oskar Lafontaine. Die gerieten wie Horst Seehofer oder Franz Müntefering in das Visier einer Berliner Agentur, die eheliche Fehltritte der Damen und Herren durch Fotos belegen sollte. Im Interview mit dem Deutschlandfunk nannte die Chefredakteurin der Bunte diese Aktivitäten unzutreffend als journalistische Recherche und behauptete, die Öffentlichkeit habe ein Recht darauf, dass in der Öffentlichkeit wahlkämpfende Familienväter als Ehebrecher entlarvt würden. Und verschweigt, dass die turtelnden Linken Lafo und Sarah (die es wohl nie gegeben hat) vor allem ein´s gesteigert hätten: Die Auflage der “Bunten”. Dass das Klatschblatt ausgerechnet die Parole der Linken 68iger, das private sei politisch, im wahrsten Sinne “salonfähig machen will, ist ein starkes Stück. Wie viele normale Menschen werden sich überhaupt noch bereit finden, Politiker zu werden, wenn sie fürchten müssen, dass ihr Sexualleben in der Öffentlichkeit breit getreten wird.

Da sollten wir auch nicht schnippisch darauf hinweisen, dass auf den armen Westerwelle wegen allerlei Dingen eingeschlagen wird, nur nicht wegen seines Schwulseins.

Das Private ist nicht politisch. Selbst wenn es der Politiker inszeniert. Es bleibt privat. Dabei geht es nicht mal um zu manipulierende Fußmatten. Sondern auch darum, dass die zukünftige Frau Müntefering stundenlang von einem hinter ihr sitzenden Rechercheur belauscht wurde, während sie im ICE von Berlin nach Bochum saß.  Zumal weder der Frau Schumann noch der Herr Müntefering vorab ihr Privatleben “inszeniert” hatten.

Als ein Zuträger dem alten Adenauer die Neuigkeit unterbreitete, dass sein Außenminister, der Herr von B. schwul sei, antwortete der hochbetagte Bundeskanzler im gelassenen rheinischen Tonfall: “Ach wissen Se, solang er mir nich´den Hof macht”. So sollte es bleiben.