Wir können die Griechen, Portugiesen und Irländer nicht retten. Wahrscheinlich auch die Spanier, Italiener und Belgier nicht, die als nächstes auf der Matte stehen. Wir brauchen keine europaweit einheitliche Diesel-Steuer, keinen Zwang zur Energiesparlampe und schon gar keine europäische Wirtschaftsregierung. Wie der Rest der Welt ist die europäische Union in Unordnung geraten und 27 Kommissare, die ständig irgend etwas regeln und regulieren wollen, sind viel zu viel. Die Europäische Union, die größte Errungenschaft seit dem Zweiten Weltkrieg, steht am Scheideweg. Sie verliert die Akzeptanz bei ihrer Bevölkerung, weil sie sich nicht auf das wesentliche konzentriert. Offene Grenzen, Freizügigkeit, keine Zölle, Wettbewerb und diskriminierungsfreien Zugang zu allen europäischen Märkten. Der gemeinsame Markt hat Europa Frieden, Freiheit und Wohlstand gebracht, nicht die Agrarsubventionen und auch nicht die Vorschrift über die maximale Gurkenkrümmung. 

Wir brauchen eine kleine und schlagkräftige Kommission und ein Parlament, das sich auf die Durchsetzung des Subsidaritätsprinzips konzentriert: darauf, dass jede politische Entscheidung auf der möglichst niedrigsten Ebene gefällt wird.

Eingestampft gehört auch die irsinnige europäische Klimapolitik, die – wenn der Klimawandel etwa stärker von der Sonnenaktivität beeinflusst wird, eine gigantische Fehlallokation der Mittel bedeutet. Wer wie welche Schadstoffe reduziert, sollte doch bitte auf nationaler Ebene entschieden werden.

In den nächsten Wochen wird sich zeigen, dass die Politik auch nicht gegen den Markt spekulieren kann. Denn dort wird Wissen abstrakt akkumuliert. Der Markt weiß, was etwa die EU-Größen verleugnen. Griechenland ist nur sanierbar, wenn die privaten Gläubiger auf etwa 30% ihrer Forderungen verzichten, Zinsen erlassen und eine spätere Rückzahlung in Kauf nehmen. Das wird die ein oder andere Bank an Main und Seine in die Bredouille bringen, womit sich rächt, dass eine Möglichkeit private Banken in die Insolvenz zu schicken, immer noch nicht in die Tat umgesetzt ist.

Solange aber in Europa nicht endlich wieder die Vernunft einkehrt, werden die Vernünftigen mit dem Stimmzettel oppunieren. Nicht nur in Finnland.