von CARL CHRISTIAN JANCKE
Eines muss man muss den Schwulen und Lesben lassen: Sie sind gute Lobbyisten in eigener Sache. Denn die Ehe für alle trifft erstens nur diese Minderheit und wird trotzdem zum Staatsthema No. 1. erhoben. Die Dringlichkeit der Angelegenheit ist kaum ersichtlich. Und ob sie eine gute Idee ist, kann bezweifelt werden.
Mir ist es völlig egal, welche Neigung jemand hat und wie er persönlich sein Leben gestaltet. Es geht mich nichts an und solange ich keine eigenen Interessen verfolge, will ich es nicht mal wissen. Es interessiert mich nicht. Wenn es sich um persönliche Freunde handelt, bin ich froh, dass es ihnen gut geht.
Ich finde es auch richtig und gut, dass mit der “Verpartnerung” ein Rechtsinstitut gebildet wurde, das schwulen und lesbischen Paaren die Chance gibt, ihrem Leben einen Rahmen zu geben und so auch ernsthaft Verantwortung füreinander zu übernehmen. Damit erweisen sie auch oft der Gesellschaft einen Dienst. Sofern das noch nicht steuerlich der Ehe gleichgestellt sein sollte (so bin ich im Thema nicht drin), müsste man das nachholen.
Anders sieht es mit der Ehe und vor allem der Kindererziehung aus. Die Ehe ist eine historisch gewachsene Institution, die dem Schutz der Frau und Mutter und der Kinder dient. Der Mann erkennt die in der Ehe gezeugten Kinder automatisch an und verpflichtet sich für den Unterhalt der Familie aufzukommen. Auch wenn die Frauenerwerbsquote steigt und sich damit auch die Familie wandeln mag, ist dies der Ursprung der Ehe, so wie sie in fast allen Kulturkreisen gelebt wird.
Schwule und lesbische Paare können biologisch gemeinsam keine Kinder kriegen. Das liegt daran, dass sie das gleiche Geschlecht haben. Trotzdem ist bei ihnen manchmal ein Kinderwunsch vorhanden. Ich halte es für falsch, den zu verwirklichen, weil er zu Lasten der jeweiligen Kinder geht.
Kinder sind grausam. Sie betrachten alles andere als das gewohnte mit Argwohn und schließen die entsprechenden anderen Kinder gerne aus der Gemeinschaft aus und haben überhaupt keine Schwierigkeiten damit, so jemanden zu diskriminieren und das trifft denjenigen hart.
Ich selbst habe meine Kindheit in einem katholischen Dorf im Rheinland verbracht. Meine protestantische Familie war eine der ersten zugezogenen und wir drei Kinder hatten in Kindergarten und Grundschule automatisch die Außenseiterrolle. Nun habe ich keine schweren Deformationen dadurch davongetragen und heute hat der Faktor kulturelle Prägung durch Religion sicher spürbar nachgelassen. Aber der Mechanismus in der Gesellschaft bleibt tendenziell der gleiche und setzt sich auch im Erwachsenenalter fort: Wer von der gesellschaftlichen Norm oder dem Mainstream abweicht, wird kritisiert und argwöhnisch beäugt.
Wer schwul oder lesbisch ist, ist daran gewöhnt. Das ist ungerecht, aber eine Realität. Wer als schwules oder lesbisches Paar Kinder erzieht, überträgt aber dieses Stigma auf diese Kinder, die keine Wahl haben, damit zu leben oder nicht.
Das zweite Argument wiegt schwerer: Kinder brauchen Mutter und Vater, idealerweise um in einer Familie. Jede andere Konstellation ist suboptimal.Und Vater und Mutter tragen die Verantwortung, dass dem so ist.
Ich kenne viele Scheidungsopfer und Kinder von Alleinerziehenden, die die Art und Weise, wie sie aufgewachsen sind, im Nachhinein anprangern. Das gilt auch für diejenigen, die ohne einen Elternteil aufwachsen mussten, weil der gestorben ist.
Alles andere als die Familie ist hinzunehmen, wenn dieser “Idealzustand” nicht geleistet werden kann.
Die Ehe dient dem Schutz der Familie und ist abstrakt genug, um auch gesellschaftlichen Wandel zu reflektieren. Ein wesentlicher Grund für meine Ehe war auch, meine Rechte als Vater für den Fall zu sichern, dass etwas schief geht.
Also: Ich finde, man sollte gleiches gleich und ungleiches ungleich behandeln. Im Mittelpunkt der Ehe stehen die Kinder und die Familie. Schwule und lesbische Paare sollten so verantwortungsvoll sein, nicht aus Egoismus einen Ersatz vorgaukeln zu wollen.
2 comments
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29. June 2017 at 18:16
Eloman
Wie ich schon an anderer Stelle bemerkt hatte, handelt es sich bei der “Ehe für Alle” um ein marginales Minderheitenproblem, das von der Politik nur so aufgeblasen wird um davon abzulenken, dass man bei den wirklichen Problemen entweder nichts tut oder nichts gebacken bekommt. Das ist ein wenig so als wenn ein PKW-Hersteller, wenn man an seinen Fahrzeugen schlechte Bremsen bemängelt, darauf hinweist dass es dafür aber sechs Becherhalter in jedem der von ihm hergestellten Fahrzeuge gibt
29. June 2017 at 19:46
American Viewer
Ein sehr guter Kommentar. Man darf auch nicht vergessen, dass die deutschen Homosexuellen selbst laut der linken deutschen Presse (ZEIT, Spiegel, SZ) schon jetzt alle Rechte haben, die man in einer Ehe hat. Es geht nur noch um den Namen.
Der Machtanspruch dieser Leute ist totalitär, man will auch noch diesen letzten Rest der anderen Seite nehmen. Es geht nicht, dass die andere Seite noch etwas für sich hat und sei es nur ein Symbol. Da ist dann auch das angeblich heilige Grundgesetz vollkommen egal. In Wirklichkeit meinten die Gründerväter des BRD nämlich mit Artikel 6 die Homo-Ehe. So biegt sich das totalitäre Regime die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft zurecht.
Das einzige Recht, dass man ggf. noch nicht hatte, war die Adoption und dafür gibt es sehr gute Gründe. Es sagt viel über den Zustand des Westens aus, wenn diese Frage, die aktuell dringlichste der Politik sein soll. Das erinnert an infantiles Marie-Antoinette-Gehabe kurz bevor die Köpfe rollen.