In Dresden, wo man gegen den Islam demonstriert, gibt es gar keine Moslems. Und wie immer, wenn sich etwas gegen den politisch korrekten Mainstream artikuliert, wird es als rechtspopulistisch gegeißelt. Der Weg in die Knechtschaft ist längst eine Autobahn. 

Wer das politische Establishment und die veröffentlichte Meinung mit dem Grummeln des virtuellen Facebook-Stammtisch vergleicht, erkennt schnell, dass das Zustimmungsscreening der Spin-Doctors per “repräsentative Meinungsumfrage” längst nicht mehr die Realität widerspiegelt. Vielmehr stoßen Bundespresseamt, Parteizentralen und NGOs Kampagnen an, die wenige Wochen später das erwünschte Ergebnis in den Polls erzeugen, auch weil die Demoskopen stets nur Fragen nach Antworten stellen, die sie erwarten.

Die Indizien, dass immer weniger Bürger mit diesem Prozess einverstanden sind, mehren sich. Die linear abnehmende Wahlbeteiligung war noch ein Zeichen der Resignation. Wie einst in der DDR richteten sich die katholischen Bauern im Münsterland auf ihrer Scholle in einer Nische ein wie die Kleinbürger in den Vorstädten. Für sie ist der Gender Mainstream, die Frauenquote und die Homoehe abstrakter Unsinn, den sie nicht mehr hören können, während die Energiewende allmonatlich beim Erhalt der Stromrechnung zum Ärgernis wird.

Das politische Establishment  reagiert nicht mal auf das Aufkommen der so genannten Protestparteien. Die harmlose AfD ist dabei ihre mildeste Variante. In ihr sammeln sich nur die konservativen und Kleinbürger, die Angela Merkel bei der Linksverschiebung der CDU über die politische Mitte hinaus heimatlos machte.

Bei den letzten Europa-Wahlen gewannen die “Eurokritiker” massiv hinzu, die keinesfalls Anti-Europäer sind sondern nur Probleme mit einer europäischen Kommission haben, die mehr Polit-Kommissare hat als die Sowjetunion.Dass die Eurokratie dieses Symptom ignoriert und mit dem Postengeschacher und Reinregulieren in das persönliche Leben weiter macht wie bisher, wird nicht nur Großbritannien aus der Gemeinschaft treiben, sondern noch mehr Bürger auf die Straße bringen, die mit den bestehenden Verhältnissen ihre Schwierigkeiten haben.

Symptomatisch für den vermeintlich demokratisch legitimierten Bevormundungsstaat ist die Diskussion um die “Kalte Progression” und “Solidaritätszuschlag”. Der Staat nimmt sich nicht, was des Staates ist, sondern was er zu brauchen meint. Und wieviel das ist, befinden realititätsfremde Persönlichkeiten wie Andrea Nahles und Manuela Schwesig, die noch nie einer wertschöpfenden Tätigkeit nachgegangen sind aber schon in jüngsten Jahren besser wissen, was sie mit dem sauer verdienten Geld des Facharbeiters anfangen können, als der selbst. Nachdem sie die Mittelschicht mit 40% Sozialabgaben und Einkommenssteuer ausgebeutet haben, geben sie ihr mit “Investitionen in Bildung”, Elterngeld und Mütterrente nach ordentlichem Abzug der Verwaltungskosten, des eigenen Gehaltes und der Kosten für persönlichen Referenten, Dienstwagen und Fahrer einen kleinen Teil davon zurück. Vielleicht.

Mit der Entdeckung der modernen Datenverarbeitung hat der Staat seinen Repressionsapparat hinreichend erweitert. Kapitalflucht ist ein Wort aus der analogen Welt. Mittels des “elektronischen Informationsausgleichs” wissen die Staaten nun genau, welcher Bürger, wann und auf welchem Konto wieviel Geld gehortet hat. Wenn dann in der nächsten Euro-Krise, die so sicher kommt wie das Amen in der Kirche, kann sich der Staat elektronisch von den Konten der “Wohlhabenden” selbst in Timbukdu am Montag morgen vor Banköffnung einen 10%igen Abschlag zur Finanzierung der nächsten Griechenland-, Italien- oder Frankreich-Hilfe holen.

In Dresden und andernorts gehen einige Verwirrte und viele auf die Straße, deren andauerndes Unbehagen gegen all diese Phänomene immer stärker wurde. Die Furcht vor dem Islam ist dabei ein irrationaler aber eben teilweise doch begründeter Anlass. Tatsächlich leben in der Hauptstadt der Bewegung, in Dresden, weniger Muslime als in Neukölln oder Wilhelmsburg. Und die, die es in den Osten geschafft haben, betreiben dort wahrscheinlich Döner- und Gemüseläden. Sorge macht dem deutschen Kleinbürgertum aber der Auftritt der Islamisten in den Talk-Shows und die abstrakte Terrorgefahr, die aus dem Nahen Osten herüberschwappt.

Die Fast-Bundespräsidentin Gesine Schwan erdreistete sich zu der Feststellung, die PEGIDA-Demonstranten kämen aus der Mitte der Gesellschaft. Die sei aber eben nicht notwendigerweise demokratisch. Die Demokratie ist die Herrschaft der Mehrheit über die Minderheit. Doch die Dresdner Bürger beschleicht das Gefühl, dass ihre Stimme kein Gewicht hat. Alle vier Jahre gehen sie zur Wahl aber nicht einmal die Stimmabgabe für die AfD erzeugt irgendeine Verhaltensveränderung beim Establishment.

Die politisch-korrekten Mainstreamer vergessen immer wieder: Es gibt ein Recht auf Spießigkeit. Und die Spießer wissen vielleicht am besten selbst, was gut für sie ist. Vor allem besser als Nahles, Merkel, Schwan und Schwesig.