Sie Herr Augstein, sind der Terrorist, nicht ihre Leser, die Sie dazu machen wollten: Sie haben sich eine Welt gebaut, die tödlichen Regeln folgt. Es sind die Regeln des sogenannten “Hamburger Konsens”, der Ihnen als Spiegel-Erbe beträchtliche Macht und Einkommen sichert. Sie sind ein Kapitalist. Sie sagen “Geld stinkt nicht. Aber es kann töten”. Warum werden Sie es nicht los? Wollen Sie selbst zum Mörder werden? Und beteiligen sich nicht länger an den verbrecherischen Funktionen des Kapitalismus, dessen leistungsloser Profiteur Sie sind? Gehen Sie mit gutem Beispiel voraus! Befreien Sie sich vom Terrorismusverdacht. Beantragen Sie Hartz IV und verschenken Sie das Vermögen Ihres Stiefvaters Rudolf Augstein. Gehen Sie nach Afrika und folgen Sie den Spuren Albert Schweitzers oder denen von Karl-Heinz Böhm. Auf die Tantiemen Ihres Vaters Martin Walser können Sie ja schon mal im Vorhinein verzichten können – für den Erbfall.
O.K., den Freitag, das Sturmgeschütz des unterirdischen Marxismus, müssten Sie zumachen. Aber würden Sie Ihr Vermögen der Welthungerhilfe schenken, statt davon zu profitieren wie der berühmte marxistische Kapitalist, wieviele verhungernde Kinder könnten Sie damit retten? Können Sie ihr kapitalistisches Vermögen weiterhin rechtfertigen. Kapitalisten sind Terroristen – also Mörder. Das sage nicht ich, das lieber Herr Augstein, schreiben Sie.
Es wäre für uns alle das Beste, Sie würden Ihr Eigentum, für das sie die gebotene soziale Verantwortung mangels charakterlicher Eignung nicht die erforderliche Verantwortung übernehmen können, verschenken. Vielleicht hätte dann sogar der “SPIEGEL” noch eine Chance. Jetzt verschenken würde vielleicht also auch noch was draus machen, bevor der – absehbar – Pleite geht. Die Melange aus Ineffizienz, Diskriminierung der Online-Redaktion (wie war das noch mit gleichem Lohn für gleiche Arbeit), die von Ihnen als Minderheitsgesellschafter zu verantworten ist, könnte Ihr Eigentum als “Share-Holder” entwerten. Da verschenken Sie es doch lieber den armen Kindern in Afrika. Die mischen dann auch die Sitzungen der Mitarbeiter-KG im Hamburger Protzbau auf! Ganz ohne Ihre mahnende Stimme auf dem Zwangsgebührensender Phoenix, wo sie sich in Kombination mit Ihrem abhängig Beschäftigten Nikolas Blome einen virtuellen Schaukampf mit absehbaren Ende liefern. Was lustig sein soll, ist dort nur unfreiwillig komisch.
Gehen wir mal davon aus, dass Sie ein deutlich zweistelliges Millionen-Vermögen Ihr eigen nennen. Um es rund zu machen: 50 Millionen Euro. Wieviel Kinder könnten sie in ihrer eigenen Logik damit rechnen? Es müssen tausende sein. Das einzige, was sie tun müssten, ist es, Ihr Kapital zu verschenken. Das könnten Sie in Ihrer Kolumne verkünden und andere auffordern, Ihrem Beispiel zu folgen. Das würde Ihren fundamentalen Irrtum wenigstens moralisch glaubwürdig machen. Ohne Konsequenz ist die Terrorismusschelte des Kapitalismus durch einen profitierenden Kapitalisten ein Skandal.
Gott (wenn es ihn denn gibt) sei Dank werden die Hungernden immer weniger und in den Entwicklungs- und Schwellenländern steigt mit der Implementierung der Marktwirtschaft die Zahl der Menschen, die ihren eigenen Lebensunterhalt verdienen können und nicht verhungern. Die Abwärtsspirale der marxistischen Theorie ist diesbezüglich längst widerlegt.
Die richtige Etikette, die man Ihnen als erwiesenen Antisemiten Augstein zuweisen kann, lautet Pharisäer. Nichts anderes sind Sie. Ein Pharisäer.
7 comments
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16. October 2014 at 22:52
Paul
Lieber euckenserbe, eine wunderbare Philippika. Vielen Dank dafür.
Mit heißem Herzen haben Sie es geschrieben, vermute ich mal. Aber nicht mit “letzter Tinte” und, so hoffe ich, auch nicht mit letzter Kraft.
Augstein zeigt gerne mit dem Finger auf Andere. Merkt er eigentlich nicht, dass er dann mit drei Fingern auf sich zeigt? Nein, in seiner abgrundtiefen Überheblichkeit und Selbstgerechtigkeit als Inhaber der Wahrheit, merkt er das narürlich nicht.
Er schreibt:
>>Es wäre von großer symbolischer und materieller Bedeutung wenn das größte Land Europas diesen Weg ginge. Warum tun wir es nicht?
“Ich erinnere uns alle daran: Nicht nur durch Tun, sondern auch durch Unterlassen können wir uns schuldig machen, wenn die Möglichkeit des Handelns besteht.” Das hat Frank-Walter Steinmeier gesagt. War ihm die ganze Tragweite des Satzes bewusst?<<
Das wüsste ich auch gerne.
Aber genauso gerne wüsste ich, ob Augstein bewusst ist was er schreibt?
Er hätte die Möglichkeit des Handelns.
Aber anscheinend ist ihm nicht bewusst, dass jeder Große Schritt mit vielen kleinen Schritten beginnt.
Er hätte die Möglichkeit. Warum tut er es nicht? An schwerreichen Amerikanern könnte er sich ein Vorbild nehmen.
Herzlich, Paul
17. October 2014 at 08:58
Martin
Dem Inhalt des Artikels stimme ich zwar völlig zu, ich kenne nur wenige Menschen die mir widerlicher sind, als Jakob Augstein.
Scheint aber mit sehr viel Wut und heißer Feder geschrieben zu sein, es gibt sehr viele Rechtschreibfehler, die das Ganze etwas unschön zu lesen machen und es in den Augen mancher evtl. auch etwas entwerten könnten.
“Die richtige Etikette” statt “Das richtige Etikett”, “schitzophren” statt schizophren usw. .
17. October 2014 at 15:54
Martin
Habe inzwischen Augsteins “Kolumne”, treffender wäre Hetzschrift, auch gelesen. Jetzt bin ich auch dem Hungertod nahe. Muß mich jedesmal erbrechen, wenn ich die narzisstische Salonkommunistenvisage sehe.
17. October 2014 at 19:51
Ulrich Elkmann
Nicht jeder Pharisäer ist ein Sozialist, aber jeder Sozialist ist ein Pharisäer. Zumal ein Salonbolschewist wie JA. Erwähnen sollte man, daß die Abnahme des Welthungers (bei rasantem Anstieg der Weltbevölkerung!) dem Kapitalismus zu verdanken ist: Für die Bauern, weil es sich lohnt, mehr anzubauen & in Maschinen zu investieren. Wer ein Hirsefeld mit der Hand umgraben muß, wird nie über den “einen Dollar pro Tag” hinauskommen. Für die, die essen müssen, weil es für mehr Geld mehr zu kaufen gibt.
Dagegen ist der Sozialismus direkt für die beiden größten Hungersnöte der Weltgeschichte verantwortlich: den Holodomor (zwischen 7 und 14 Millionen Tote) und Maos Großen Sprung nach vorn (zwischen 44 und 55 Millionen Tote). Das ist kein Geheimnis, auch keine böse Kapitalistenpropaganda. Auch jemand wie JA kann das in 2 Minuten nachschlagen. Wenn er will. Wenn er das mit Absicht beschweigt, gibt es zutreffende Vokabeln für ihn, aber “Pharisäer” ist um etliche Größenordnungen zu harmlos.
17. October 2014 at 20:47
AMC
Bitte beleidigen Sie nicht die Pharisäer. Die Pharisäer waren eine höchst ehrenwerte “theologische, lebenspraktische und politische Schule im antiken Judentum” (Wikipedia). Erst die Christen, die unzählige von Typen jener Art, wie sie sie als Pharisäer bezeichnen, hervorbrachten und am laufenden Band hervorbringen haben um ihre eigene Selbstgerechtigkeit zu verschleiern, die Pharisäer mit den entsprechenden Attributen bedacht. (Man sollte Augstein als einen guten Christen bezeichnen, das wäre zumindest treffender).
19. October 2014 at 19:47
Carl
Außerdem ist ein Pharisäer noch ein leckeres Getränk in Nordfriesland.
20. October 2014 at 09:13
euckenserbe
Bitte alle Pharisäer um Entschuldigung und hoffe, dass sich niemand an diesem einen verschluckt!