Eigentlich wollte ich ja zu Recht dagegen polemisieren, wie aus der Entführung, Verschleppung und Freiheitsberaubung von drei jungen israelischen Männern kurzerhand ein “Verschwinden” gemacht wird, für das die israelische Regierung die Hamas verantwortlich mache, doch dann hörte ich im Deutschlandfunk in der Presseschau folgenden Auszug aus dem “Neuen Süddeutschland”:
“Jahrelang war der irakische Blutherrscher Saddam Hussein für die USA ein Partner, weil er die Mullahs in Iran eindämmte. Nun, da islamistische Terrorbanden Bagdad bedrohen, wird in Washington gegrübelt, wie man den Ansturm stoppen kann – notfalls mit Iran. Aus Sicht Amerikas wäre das keine völlig abwegige Allianz. Obama versucht seit Jahren, das Verhältnis zu Iran zu verbessern. Das klappte lange Zeit nicht, doch seit in Iran der milde, vernünftige Rohani Präsident ist, sind die Beziehungen wärmer geworden. Es gibt in Washington etliche Außenpolitiker, die meinen, Iran sei für Amerika ein besserer Partner als das fundamentalistische Saudi-Arabien. Sollte Obama die Irak-Krise nutzen können, um ein dauerhaftes Bündnis mit Iran zuschmieden, wäre das ein veritables diplomatisches Meisterstück.”
Unter dem “milden, vernünftigen” “Präsidenten Rohani sind die Beziehungen deshalb wärmer geworden, weil dessen Nuklear-Versuche, die er vorsichtshalber nach Nordkorea verlagert hat, für gehörige Temperaturen sorgen. Wie warm wird es uns erst um´s Herz, wenn das Ergebnis, die Atombombe, vielleicht in Israel explodiert. Da ist das ganze CO² ja zu vernachlässigen. Global warming by Mullahs sozusagen.
Auch dass die Hinrichtungen im Iran als Ausbund der Milde des Präsidenten explodieren und gerade ein prominenter Regimegegner exekutiert wurde, macht das iranische Regime endlich zum bevorzugten Partner der USA in der Region, zu denen Obama sich seltsam hingezogen fühlt. Beim außenpolitischen Track-Record des Friedensnobelpreisträgers die einzige Hypothese des Kommentators, die ich für möglich halte.
Die historische Versiertheit des Kommentators schlägt aber alles. Es war eben ein strategischer Fehler, sich nicht gleich mit Ajatollah Khomeni zu verbünden statt mit den Saudis und Saddam Hussein. So lässt sich zweifelsfrei die Schuld der Amerikaner am ganzen Getümmel im nahen und fernen Osten ableiten.
Wer so etwas schreibt, ist nicht nur auf eine Auge blind.
1 comment
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17. June 2014 at 12:42
Martin
Ich würde ja inzwischen drauf wetten, daß ein guter Teil des Propagandaabschaums, der hierzulande als Journalist durchgeht, dafür von Dritten bezahlt wird.