Gerade hat er wieder zugeschlagen, der investigative Recherchepool von Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR. Und aufgedeckt, dass das Landeskriminalamt Niedersachsen dem ehemaligen Bundestagsabgeordneten Edahty nachweisen kann, dass er über den Bundestagsserver auf Seiten zugegriffen haben soll, die kinderpornographisches Material enthalten. Peinlich, dass diese Form des Scheckbuchjournalismus mit Zwangsgeldern finanziert wird und die Süddeutsche sich so auf Kosten des Gebührenzahlers einen Vorteil verschafft, der den Wettbewerb mit den anderen Print- und Online-Medien verzerrt. Ein Fall für die EU-Kommission
Die Geschäftsmodelle der traditionellen Printmedien sind bedroht. Die Verleger von Tageszeitungen haben sich lange Zeit an Renditen gewöhnt, die ihre Redakteure in den Leitartikeln z.B. bei der Deutschen Bank mindestens als unanständig, wenn nicht als sittenwidrig gegeißelt haben. 25% waren bei diesen regionalen Monopolen die Regel, nur wenn das Einzugsgebiet groß genug für Wettbewerb war, konnte nur eine niedrige zweistellige Zahl erreicht werden. Für die ordentlichen Gehälter der Redakteuere reichte
Seither spart man und sucht nach neuen Erlösquellen. Oder gibt einfach Google und Facebook die Schuld, statt den Hirnschmalz auf neue Geschäftsmodelle zu verwenden. Denn im Informationszeitalter gibt es genau die im inflationären Überfluss. Und das ist der Grund, warum nur noch für exklusive Information oder ausgewiesene Expertise und nicht für das Einerlei bezahlt wird, das uns wie das Huxley Manna breiartig von allen Online-Seiten entgegenfließt.
Da wäre eine Beteiligung des Qualitätsjournalismus am Gebührenkuchen oder eine zusätzliche “Kultur-Abgabe” nach GEMA-Art doch nur recht und billig sein. Eine andere innovative Form hat die Süddeutsche gefunden. Sie hat einen Recherche-Pool unter Leitung des Ex-Spiegel-Chefs Mascalo gegründet, der jetzt investigativ auch für NDR und WDR arbeitet. Andererseits. Sie lässt sich ihr Kerngeschäft, für das sie früher noch den ebenfalls vom Spiegel weggekauften Leyendecker beschäftigte, vom Gebührenzahler finanzieren. Das ist auch kreativ.
5 comments
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5. May 2014 at 13:40
Jaquento
Ist Outscourcing nicht ein klassisches Instrument aus der freien Marktwirtschaft um kosten zu reduzieren?
Ich finde man sollte das Neue Süddeutschland loben zu den Prinzipien des Marktes zurückzufinden.
5. May 2014 at 17:56
euckenserbe
Hier kriegt der geneigte Kommentator leider Betriebs- und Volkswirtschaftslehre durcheinander. Outsourcing ist ein betriebswirtschaftliches Instrument, insbesondere in Großunternehmen, die unter der Höhe von “Haustarifverträgen” und der Gier von hauptamtlichen Betriebsräten und der paritätischen Mitbestimmung ächzen, die sie dazu zwingt, die Zustimmung der korrupten Gewerkschafter durch die Finanzierung von Puffbesuchen zu erkaufen. Hierbei handelt es sich ja auch nicht um Outsourcing, also die Übertragung von einzelnen Aufgaben gegen Bezahlung an Dritte, sondern um das Gegenteil: Um Kooperation mit Dritten, die einen Teil des eigenen Aufwands bezahlen.
6. May 2014 at 00:28
Jaquento
Wissen wir den wie diese Recherche-Kooperative finanziert wird? Und wenn ja, zu welchen Teilen?
6. May 2014 at 10:11
euckenserbe
Das brauchen wir gar nicht zu wissen. Der Mehrwert für die Süddeutsche bestett schon in den zahlreichen Clippings, die daraus entstehen. Schon wenn der ö.r. Rundfunk seine und die Süddeutsche ihre Kosten selber tragen und sich das Mascolo Gehalt teilen entsteht für die Süddeutsche ein geldwerter Vorteil.
8. May 2014 at 22:43
Alreech
Outsourcing ist auch für kleinere und mittlere Unternehmen interessant – beispielsweise bei der Lohnbuchhaltung.