München liegt am Genfer See. Dort schweben die Außenminister der zivilisierten Welt ein, um mit den Schergen eines verbrecherischen Regimes zu antichambrieren, dass seine eigene Jugend ermordet und eingekerkert hat, als sie gegen die Diktatoren aufbegehrte. Dieses Regime richtet Schwule hin, weil sie schwul sind, es läßt “Ehebrecherinnen” steinigen und Andersdenkende hängen. Wenn etwas moderat oder gemäßigt in diesem Unrechtsstaat wird, dann allenfalls durch moderatere Formen der Folter und Hinrichtung: Erschießen statt steinigen wäre doch auch schon ein schöner Fortschritt. Und dieses Regime schickt sich an, die Nuklear-Technologie zu erobern. Was wir in Krümmel nicht haben wollen, gestatten wir den Verbrechern von Teheran. Doch ob die sich an die getroffenen Vereinbarungen halten oder sie brechen wie weiland der GRÖFAZ, entzieht sich unserer Kenntnis. Diese Vereinbarung ist ein Armutszeugnis für die zivilisierte Welt.
Der Iran ist eine Zentralverwaltungswirtschaft islamistischen Typs. Seine Betriebe gehören nicht dem Volk sondern den Betriebskampfgruppen. Die kaufen sich von den Erlösen, denn Gewinne machen diese Firmen wohl kaum, japanische Enduros und Gewehre. Mit denen können sie “Oppositionellen” schneller folgen als seinerzeit die sowjetischen Panzer in Budapest, Prag oder Berlin. Sie sind wendiger und brauchen weniger Sprit. Und ein Schnellfeuergewehr ist eh viel wirksamer als ein Wasserwerfer, wenn es darum geht, eine Demonstration aufzulösen. Von der gewissen abschreckenden Wirkung, die dieses Verfahren hat, eine unbeabsichtigte Ansammlung von Menschen aufzulösen hat, wollen wir gar nicht erst reden.
Das Land steht kurz vor dem Bankrott. Das macht es unberechenbar. Vielleicht nehmen uns die Mullahs ja mit auf eine Reise, wenn sie die Aussichtslosigkeit ihrer Lage erkennen.
Die Nukleartechnologie ist für sie so etwas wie ihre V2. Die Wunderwaffe, die den Allatolahs die Macht sichern soll. Die Inflation gallopiert und man hat nicht mal mehr das Geld, um neue Raffinerien zu bauen. Es gibt nicht genug davon, um den Eigenbedarf an Benzin und Öl zu produzieren. Das Land kann sich aber die Differenz zwischen Rohölverkauf und Benzinkauf schon nicht mehr leisten. Da entwickelt schon die Aussicht auf die Bombe ungeahntes Nötigungspotential. Diplomaten nennen das dann “Gesprächsbereitschaft”.
Weil alles so ineffizient ist, grassiert die Inflation und es gibt sogar eine Immobilienblase. Die Leute bringen ihr Selbstverdientes sofort in Sicherheit und kaufen dafür zu überhöhten Preisen selbst die Mittelstreifen vierspuriger Strassen.
Die vermeintliche Atempause bei der Produktion von atomwaffenfähigen Material lässt sich der Iran nun mit 7 Mrd. Dollar bezahlen. Die Wirkung ist vermutlich vergleichbar mit dem Straußschen Milliardenkredit für die DDR Anfang der Neunziger Jahre. Sie verzögert den Zusammenbruch – unbeabsichtigt.
Kann man diesem Regime trauen. Darauf setzen, dass es sich an die Abmachung hält. Oder vielleicht doch im Verborgenen ihre Zentrifugen weiter betreibt und plötzlich schreit: Wir haben Sie doch, die Bombe. Und dann die Welt damit zu erpressen.
Vor allem Guido Westerwelle und Konsorten müssen sich aber fragen lassen, ob sie ihren Pakt mit den Teufeln von Teheran nicht mit der Gefahr erkauft haben, dass die Mullahs in ihrem Untergang zuletzt nicht auch noch Israel mit in den Untergang ziehen wollen. Appeasement ist keine Lösung.
9 comments
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24. November 2013 at 16:40
Jaquento
Nun, wenn man den Iran weiter in der Isolation schmoren lässt, dann haben die ja wohl keine andere Option als die Bombe und ihr wisst ja was man über in die Ecke gedränkte Tiere sagt.
Ein isolierter Iran stellt nach meiner Ansicht eine größere Bedrohung dar als ein Iran das Inspekteure ins Land lässt.
Wenn man weiter auf Isolation setzt hetzt man nur das Volk zurück in die Arme der Radikalen, die das propagandistisch ausschlachten nach dem Motto “wir gegen die welt”
25. November 2013 at 14:41
Realo-Anarchist
Genau so ist es. Sanktionen und Kriegsdrohungen sind kontraproduktiv. Das bewirkt exakt das Gegenteil dessen, was bewirkt werden soll.
Es gibt keinen schlechten Frieden, es gibt keinen guten Krieg.
Ach ja, München 1 (=Sudetenland wechselt vom Staat CSR zum Staat DR) war im Grunde genommen richtig, denn die deutschen Einwohner dort wollten nie Teil des Staates CSR sein und wurden (so wie es leider in allen Ländern in den 1930ern üblich war) als Minderheit unterdrückt.
25. November 2013 at 20:58
Caruso
Ja, theoretisch war es richtig, praktisch nicht. Man wollte um jeden Preis Frieden, sch weil die späteren Allierten auf einen Krieg nicht vorbereitet waren.
Aber das war nur das eine. Das andere war, daß man Hitler & Co völlig verkannte. Dabei hätte es genügt sein, Hitlers, Buch zu lesen und es ernst zu nehmen. Aber niemand stellte die Frage: Was, wenn er das ernst meint? War das ein Mangel an Phanatasie, an Verstand, an Verantwortungsgefühl? Oder? Oder alles zusammen? Mir jedenfalls scheint es so, daß man von der Vergangenheit wieder einmal nichts oder beiweitem nicht genug gelernt hat.
lg
caruso
25. November 2013 at 21:16
Rayson
Alte Poker-Weisheit: Man soll nicht die Karten spielen, sondern den Gegner. Für die Beurteilung, welche Entscheidungen die richtigen sind, braucht man mehr als nur ein Prinzip.
Ob es genügt hätte, wage ich zu bezweifeln. Aber es zu ignorieren, war sicher falsch.
26. November 2013 at 02:18
Realo-Anarchist
Caruso: “Mir jedenfalls scheint es so, daß man von der Vergangenheit wieder einmal nichts oder beiweitem nicht genug gelernt hat.”
Das sehe ich auch so – nur mit anderen Erkenntnissen 🙂
Mittlerweile denke ich: Nicht Appeasement ist falsch, sondern es ist falsch, mit dem Appeasement aufzuhören.
Stichwort Nixon in China (damals waren die Verhältnisse in China wie heute in Nordkorea), genauso hätte man es auch mit Hitler machen sollen. Nach einer Weile hätte sich alles wieder mehr und mehr normalisiert.
Die Entscheidung der Alliierten Krieg zu führen bis zur bedingungslosen Kapitulation war ganz klar falsch. Ohne Krieg kein Holocaust!
26. November 2013 at 10:55
Realo-Anarchist
Caruso: “Mir jedenfalls scheint es so, daß man von der Vergangenheit wieder einmal nichts oder beiweitem nicht genug gelernt hat.”
Sehe ich auch so, nur mit anderen Erkenntnissen 🙂
Stichwort Nixon in China (damals herrschten in China Verhältnisse wie heute immer noch in Nordkorea). Genauso hätte man es mit Hitler auch machen sollen. Die Situation hätte sich sehr wahrscheinlich mehr und mehr normalisiert.
Mittlerweile denke ich: Nicht Appeasement ist falsch, sondern es ist falsch mit dem Appeasement aufzuhören. Es war eben doch falsch von den Alliierten, Krieg bis zur bedingungslosen Kapitulation zu führen. Ohne Krieg hätte es keinen Holocaust gegeben.
26. November 2013 at 13:37
Libertas
Ähm… ohne Krieg keinen Holocaust?
Festhalten kann man, daß der größte Teil der Opfer aus besetzten Gebieten stammt. (Aus dem Reichsgebiet waren viele während der 1930er Jahre mit im Rückblick vergleichsweise “milden” Mitteln vertrieben worden.) Aber die Ursache dieses Massenmordes ist nicht der Krieg. Oder bekommen wir jetzt Enthüllungen zu hören, denenzufolge Antisemitismus vor 1939 Geschichtsfälschung ist?
Und ganz nebenbei: selbst wenn Du glaubst, daß ein böses Polen das arme Deutsche Reich überfallen hat, fehlt mir die Phantasie, darin eine Erklärung, geschweige denn Rechtfertigung für den Holocaust zu sehen. Genauso, wie mir die Phantasie fehlt, Hitler und normal zusammenzudenken. Glücklicherweise. Und zwar auch in einem Land, in dem Geisteskranke nicht zu Menschenversuchen mißbraucht und getötet werden.
26. November 2013 at 18:45
Realo-Anarchist
Offenbar haben wir verschiedene Definitionen von Holocaust. Solche Dinge wie Apartheid und Bürger-2.-Klasse-Status würde ich nicht dem Holocaust zurechnen.
Mit Holocaust meine ich Tod, Verbrennung o.ä.
26. November 2013 at 20:12
Klimax
Er meint wohl eher, daß man während des Krieges dergleichen Verbrechen sehr viel unbehelligter ausführen konnte. Von einer Ursache-Wirkung-Relation war ja nicht die Rede.