Was macht den Guardian besser als die NSA. Ich möchte genauso wenig, dass meine Daten im Redaktionskeller der Zeitung lagern wie auf den Servern des amerikanischen Geheimdienstes. Und wer eine gewisse juristische Vorbildung hat, weiss genau: Ein vermeintlich hehres Motiv macht aus einem Verbrechen noch lange keine gute Tat. Snowden ist wie die NSA ein Datendieb und der Guardian, der dafür teuer bezahlt hat, ist ein gewöhnlicher Hehler.Da ist es nur recht und billig, dass die staatliche Ordnungsmacht auf der Vernichtung besteht.

Mit der Gefährdung der Pressefreiheit hat das nichts zu tun. Denn man hat ja niemanden daran gehindert, darüber zu berichten. Die Sache ist rum.  Dass die linken US-feindlichen Kampagneros aus dem Material aber auch noch andere Dinge  zaubern, die in ihr Weltbild passen und in Copy and Paste Manier ihrer reflektionsfreien Vermehrung auf den Websites und Titelseiten und in den Laufbändern der Nachrichtensender finden, hätte die Sache für den Guardian zum Clicks-treibenden Geschäft machen können. Stattdessen macht man nun aus der erzwungenen Datenvernichtung, von der niemand weiß, wann sie erwzungen wurde, eine aktuelle Top-Meldung, die das englische Blatt in den Schlagzeilen und die Nachrichtendienste am Pranger hält. So wird auch ein Deal draus. 

Mittlerweile hat sich mit privaten Daten in den Medien ein Umgang eingebürgert, der dem von gewöhnlichen Kreditkartenbetrügern in Nichts nachsteht. Wenn irgendwelche Whistleblower Daten stehlen, werden die Rechte derjenigen verletzen, denen diese Daten gehören. Das gilt für die Kontodaten in der Schweiz genauso wie für die des amerikanischen Militärs. Deren Verwendung am multimedialen Pranger hat etwas von einer unreflektierten Hexenjagd, die unserem digitalen Mittelalter gut zu Gesicht steht.  Die Moralin-gesäuerte Überheblichkeit der Kommentatoren, die die Pressefreiheit in Großbritannien gefährdet sieht, die es dort doch immerhin schon ein paar hundert Jahre gibt, passt gut zu der Tatsache, dass Anspruch und Wirklichkeit in den Qualitätsmedien immer weiter auseinander klaffen.  Dass der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung Löning (FDP) in den Chor einstimmt, lässt die Vermutung zur Gewissheit werden,  dass in dieser Partei das Parteibuch nur im Tausch gegen liberale Prinzipien und den gesunden Menschenverstand zu haben ist.

Wenn Snowden die NSA-Spähaktionen aufdeckt und dafür Daten kopiert, mag dies noch an der Grenze zur Legitimität liegen. Dass diese Daten nun auf diversen Festplatten umherschwirren, wird für den ein oder anderen Erpresser zum veritablen Geschäftsmodell. Im besten Fall wird nur die öffentliche Meinung im Sinne des linken Mainstreams deformiert.