Heinz-Klaus Mertes hatte einst seinen Posten als Chefredakteur des Bayerischen Rundfunks seiner strengen Gesinnung und dem Bayerischen Ministerpräsidenten zu verdanken – trotz seines erkennbar westfälischen Idioms. Auf der Beerdigung Franz-Josef Strauß seligen Angedenkens blamierte er sich als Kommentator, weil er nicht einmal die Pressemitteilung der Staatskanzlei gelesen hatte und vom Protokoll keinen blassen Schimmer. Im Angedenken dieser Fehlleistung vergeben die Freunde der offenen Gesellschaft in unregelmäßiger Reihenfolge den Heinz-Klaus Mertes Preis für den schlimmsten Live-Kommentar. Heute trifft es Bettina Schausten, Quoten-Frau im Berliner ZDF-Studio, die ihren Freunden gerne mal 150 Euro abknöpft, wenn sie in ihrer durch unsere Zwangsgebühren finanzierten Wohnung übernachten. Sagte sie jedenfalls im Interview mit Christian Wulff. Wenn man mir 150 Euro dafür zahlen würde…. Nun hat die öffentlich-rechtliche Vorzeigejournalistin sich beim öffentlichen Gelöbnis anlässlich des 20. Juli auf die Knochen blamiert. Die Frau sabbert jedes Ritual zu Tode.
Ein guter Reporter erzählt dem Zuschauer was er nicht sieht. Er erklärt Zusammenhänge und Hintergründe, wenn es die Situation zulässt. Schausten hat sich den unvermeidlichen Prof. Kortte und einen Oberstleutnant eingeladen, der von seinem eigenen Gelöbnis 1977 im technischen Bereich der Kaserne schwafelt. Beide Herren haben wie ihre Gastgeberin nichts relevantes beizutragen und stören.
Schausten ist ein Symbol für die öffentlich-rechtliche Schwafelsucht und die Mentalität des Oberlehrertums. Statt die Dinge in Ruhe auf sich wirken lassen. Das ist die Funktion des Rituals. Furchtbar.
3 comments
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20. July 2013 at 21:25
Gutartiges Geschwulst
Wozu ist es nötig, dass dieser Preis einen festen Namen hat?
Jedes Zeitalter, jedes aktuelle Machtverhältnis, erbringt seine eigenen, medialen Arschkriecher.
Welche Rolle spielt es also, ob diese Kreaturen Eduard Schnitzler, Heinz-Klaus Mertes oder Bettina Schausten heißen?
Warum sollen wir nach jeder Haarwäsche unsere Kopfläuse umtaufen?
Es gibt nur einen Preis, der Bettina Schaustens Verdienste gebührend würdigt: der Bettina-Schausten-Preis in Gold, Platin oder Kartoffelschalen.
Egal Bettina, Du bist mein Mann!
21. July 2013 at 01:15
max
Ich habe das Gelöbnis eine Zeit mitverfolgt, trotzdem ich kein Deutscher bin. Was sich Fräulein Schausten an Respektlosigkeit erlaubt hat, ist ziemlich beispiellos. Allerdings hat die Bundeswehr bei diesem Spektakel willig Hand geboten. Als alter Offizier ist es mir unerklärlich, wie man die Mannschaft in die Sonne aufstellen kann. Bei uns war das bei jeder Inspektion das Killerargument. Das macht man nicht. Als Offizier hat man gewisse wohlverdiente Privilegien, die Truppe geht aber immer vor. D.H. ich fasse als Offizier Verpflegung immer als letzter, wenn es nicht reicht, reicht es für mich zuerst nicht. Schlafen kann ich dann, wenn meine Truppe gesichert ist. Usw. Und meine Leute stell ich ganz bestimmt nie mit Blick in die Sonne auf. Auch wenn es vor dem Bundestag noch so telegen sein sollte. Und ich weiss, dass man das in der Bundeswehr auch nicht macht. Fräulein Schausten und Konsorten haben vielleicht etwas zu viel Einfluss.
23. July 2013 at 00:07
Paul
Als ich das mit der Preisverleihung mitbekommen habe, war mein erster Gedanke: Wer kann dieser unmöglichen Frau nur einen Preis verleihen?
Nachdem ich gelesen habe was das für ein Preis ist ist mein letzter Gedanke: Sie hat ihn verdient!!
Nicht nur wegen der 150 € – Bemerkung, die an Widerwärtigkeit nicht zu überbieten war. Sie sagte das nicht am Stammtisch einem x-beliebigen Menschen, sondern in einem Interview dem Bundespräsidenten.
Auch sonst ist sie nach meinem Eindruck keine Zierde des Journalismus.
In der DDR gab es einen Witz, der mir einfällt:
Ein Stotterer bewirbt sich als Rundfunksprecher. Er wird nicht genommen. Warum wohl nicht? Weil er nicht in der Partei sei, meinte er.
Hat schon jemand bemerkt, dass Frau Schausten einen Sprachfehler hat?
Sie lispelt.
Warum wurde sie als Moderatorin genommen? Ich behaupte jetzt nicht: Weil sie das richtige Parteibuch, die richtige Gesinnung hat, denn das gab es doch nur in der DDR und nicht in der Bundesrepublik.