Nun kommt heraus, dass auch die Pressesprecherin des BR-Journalisten a.D. Markus Söder ihren Job wenig service-orientiert betreibt. Beim Bayerischen Rundfunk hat die Frau sich doch glatt über einen aus ihrer Sicht mißratenen Beitrag in einer Nachrichtensendung geäußert. Und auf eine Anfrage von Spiegel Online hat sie einfach nicht so reagiert, wie die Kollegen an der Brandswiete sich das vorgestellt hatten. Skandal.
Da bekommt der geneigte Leser doch einen Eindruck davon, wie beinhart der Job des Journalisten so ist. Pressesprecher rufen in der Redaktion an. Wirklich! Das ist eine Bedrohung der journalistischen Freiheit.
Man sieht die armen Redakteure förmlich vor sich, wie sie bibbernd vor dem Redaktionstelefon sitzen und darauf warten, aus einer Parteizentrale – bevorzugt der CSU – ihre Direktiven entgegen zu nehmen. Andernfalls droht man ja mit Konsequenzen.
Stellen Sie sich einmal vor, wie die Berichterstattung in Deutschland aussähe, wenn sie nicht unter der ständigen Manipulation der bayerischen Partei stünde. Wenn Redakteure frank und frei schreiben, Reporter berichten und Sendungen gesendet dürften.
Es gibt einen einfachen Tipp für all die frustrierten und bedrohten, die unter der Telefonzensur zu leiden haben: Einfach nicht ans Telefon gehen, wenn der Pressesprecher das tut, wozu er angestellt ist: anrufen.
4 comments
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28. October 2012 at 17:37
Ulrich Elkmann
Aber, aber: seit dem September 2011 logiert der Spiegel gar nicht mehr an der Brandstwiete, sondern topmondän in der HafenCity. 😉
28. October 2012 at 22:54
euckenserbe
Klar, aber der Anruf von Frau Strauss (nomen est omen) ging wohl noch an der alten Adresse ein. …
29. October 2012 at 03:41
Paul
Da kann man mal sehen wie spontan die Entrüstung des Spiegel ist. 🙂
31. October 2012 at 08:58
albjaga
Ich kann es sehr gut verstehen, daß angerufen wurde.
manchmal wird so ein Mist erzählt, da hätte ich Lust selbst anzurufen. Nur hört auf mich keiner also lasse ich es bleiben. Wenn auf einen gehört wird, warum nicht.
Die Pressefreiheit wird daran sicher nicht zugrunde gehen.