Der CSU-Sprecher ist zurückgetreten, weil er beim ZDF angerufen hat, um eine Berichterstattung über den Bayern-SPD-Parteitag zu verhindern. Das war dumm. ZDF-Chefredakteur Frey gibt den Empörten, als ob irgendjemand in der Redaktion irgend etwas getan hätte als sich kaputt zu lachen. Frey verdankt seinen Job übrigens dem früheren CDU-Ministerpräsidenten Koch. Der hatte die Vertragsverlängerung des Vorgängers verhindert, weil er ihm nicht oppurtun erschien. Frey ist dreist.
Das ZDF geriert sich mit einer politischen Unabhängigkeit, die es nie hatte. Schon Wolfgang Menge seligen Angedenkens pflegte zu sagen: “Wenn der Programmdirektor von der CDU ist, ist sein Chauffeur von der SPD”. So wurde schon in den Siebziger Jahren sichergestellt, dass die Konversationen mit dem kofferaumgroßen B-Netz Telefon vom politischen Gegner nicht unbeobachtet blieben.
Vorsichtshalber werden die Intendanten des Ö.-R.Rundfunks am besten alle 20 Jahre gewählt und dann verlängert, gegen das Parteiengeschachere im RundfuRat ist das Vatikanische Konklave zur Papstwahl wie die Wahl der Bewohnervertreter in einem katholischen Altenheim.
Seit mehr als 10 Jahren haben ARD und ZDF sich einen Parteiensender geschaffen, der auch noch jede montägliche Pressekonferenz des Generalsekretärs live überträgt: Bei Phoenix haben selbst Hinterbänkler die Chance, in all abendlichen Talkrunden ihr Profil zu schärfen, wenn denn jemand zusehen würde. Ein Schelm der Böses dabei denkt, wenn er die Einrichtung der ARD-Talkschiene im Zusammenhang mit der Einführung der GEZ-Haushaltsgebühr sehen.
8 Mrd. Euro nutzen die Parteienvertreter in den Rundfunk- und Fernsehräten zur Verlängerung ihrer Propaganda durch die vom Bundesverfassungsgericht garantierte “Grundversorgung”, die mit Soap-Operas und der Champions Leage nur mühsam kaschiert wird.
Da kommt einem so ein Anruf wie der des CSU-Sprechers gerade recht. Da kann man gut darüber hinweg täuschen, dass es sich dabei nur um eine Symbiose handelt, bei der nicht ausgemacht ist, wer der Wirt ist und wer der Parasit.
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