Einer jungen Frau wurde ein Ausbildungsplatz in einer Zahnarztpraxis verweigert, weil sie nicht bereit war, ihr Kopftuch während des Jobs abzunehmen. Darauf klagte die Frau und berief sich dabei auf das Antidiskriminierungsgesetz. Das Gericht gab ihr recht und sprach ihr eine Entschädigung von 1500 Euro zu. Die Antidiskriminierungsbeauftragte des Bundes freute sich über das Urteil und sprach ihm eine “Signalwirkung” zu.
Diese Signalwirkung wird tatsächlich existieren, aber sie dürfte vor allem all jenen schaden, die einen muslimischen Namen haben. Denn wenn ein Arbeitgeber sich in Zukunft von Gerichten sagen lassen muss, wen er warum einstellen darf und warum nicht und zusätzlich noch eine Geldstrafe zahlen muss, wenn er die falschen Gründe anführt, wird er es sich zweimal überlegen, welche Bewerbungen er in die engere Auswahl mit einbezieht und welche er sofort mit einer Absage bedenkt. Das minimiert das Risiko von Prozesskosten oder Geldstrafen und lässt viele Bewerber wegen ihrer Namen auf der Strecke.
Und als besonderes Schmankerl hier noch die von Tagesspiegel paraphrasierte Anmerkung des Richters zum Urteil:
“Das AGG solle im Kern einem ‘menschlichen Grundübel’ entgegenwirken, dem Fremdenhass – wozu sich der mehrheitlich rot-grüne Gesetzgeber leider nie bekannt habe. Xenophobie, diesen Hass gegen Fremdes, gebe es aber ‘auch im progressiven Gewande’. ‘Die Frau mit Kopftuch gilt als unemanzipiert und rückständig. Dabei ist sie in Wahrheit nicht verkehrt, sondern nur anders. Und Mensch, unter dem Schutz der Gesetze.'”
Ohne Worte…
2 comments
Comments feed for this article
21. October 2012 at 21:07
JAtkins
Es ist mir sowieso unverständlich, wie es zu so einem Urteil, nein zu so einem Prozess kommen kann. Jeder einigermaßen intelligente Arbeitgeber wird doch bei einem Vorstellungsgespräch sich unverbindlich geben und am Schluss sagen, dass er sich melden wird. Dann folgt eine schriftliche Absage natürlich ohne jegliche Begründung. Durch das Antidiskriminierungsgesetz werden doch nur die bestraft, die sich im Bewerbungsgespräch ehrlich verhalten.
Der Ehrlich ist mal wieder der Dumme.
23. October 2012 at 10:41
albjaga
Nicht nur die Arbeitgeber sind die Dummen. Auch Bewerber haben Nachteile, Kein AG wird Dir sagen, daß die Absage nur an Deinem Alter oder sowas liegt. Ergo rätselst Du was könnte nicht passen und hast keine Anhaltspunkt was Du verbessern mußt.