Bei Spiegel Online beschwert sich Barbara Hans in einem “Plädoyer” über die Tatsache, dass Frauen in Deutschland zu wenig Leitartikel schreiben. Das ist ihr gutes Recht und wenig interessant. Viel Aufschlussreicher ist der Vorspann zum Text, in welchem sie die typische Geisteshaltung deutscher Journalisten zusammenfasst:
“Deutsche Zeitungen sind voll von klugen Kommentaren, wegweisenden Ideen, schlauen Volten. Fast immer stammen sie von Männern. Denn was Deutschland denkt, bestimmt nur die Hälfte der Bevölkerung.“
Das ist das Selbstverständnis der meisten Journalisten: Wir bestimmen, was ihr denkt. Gegen diesen Anspruch hat Frau Hans nichts einzuwenden, sie möchte lediglich, dass ihre “Geschlechtsgenossinen” über die Denke der Bevölkerung zu einem gleichen Teil mitbestimmen dürfen.
Wahrscheinlich wurde die Bezeichnung “Meinungsmacher” nie besser erklärt: Streit gibt es nur noch darüber, wer was schreiben darf und wie viel. Die Agenda steht aber unverrückbar im Hintergrund und die Herrschaften sorgen für die passenden Meinungen.
2 comments
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1. April 2012 at 11:23
Erling Plaethe
Es ist zur Zeit scheinbar das Thema. Journalisten bestimmen was die Leute denken.
Nur… wer, oder welche Gruppe bestimmt denn was die Journalisten denken? Die Parteien? Die NGO’s? Die mit den geilsten Partys?
Die meisten Journalisten sind latent amerikafeindlich, israelfeindlich und halten die Briten für Inselaffen. Sie sind grün oder dunkelrot und scheinen ihre Ausbildung in der DDR absolviert zu haben, weil immer die Propaganda aus ihren Texten lukt.
So das Klischee welches durchaus gepflegt wird.
Journalisten können nur schreiben was gelesen wird, jedenfalls langfristig.
Jetzt frag ich mich, auf wen treffen die Klischees eher zu, auf die Journalisten oder die Leser? Wer beeinflusst wen?
Viele Journalisten sind einfach zu eitel um zu realisieren, dass sie sich nur prostituieren.
22. March 2013 at 00:28
Christoph
Ich kenne weder die Dame persönlich, noch den Artikel um den es geht. Was ich aber sagen kann, ist das ihr folgender Text in Spiegel Online unglaublich schlecht recherchiert und geschrieben ist: http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/hausgeburt-eine-mutter-verliert-ihr-kind-a-889615.html