Es ist Frühling. Es geht aufwärts. Die Wirtschaft wächst. Die Arbeitslosigkeit sinkt, die Staatsverschuldung auch, der DAX steht über 7000, der IFO-Geschäftskundenindex ist das fünfte Mal hintereinander gestiegen. Alles gut. Oder doch nicht?
Die Zentralbanken fluten die “Märkte” mit Scheingeld. Das billige Geld führt zu Investments, die sich bei niedrigeren Zinsen nicht mal lohnen würden. Öl-, Goldpreise und Aktienindizes sind ein schlagender Beweis dafür, dass das vermeintliche Wachstum das Ergebnis der Zwangsbeatmung ist.
Die Trennlinie zwischen Real- und Finanzwirtschaft läuft fließend. Niemand weiß genau, wo die alltägliche Wertschöpfung das nächste Mal zusammenbricht, wenn die Nachfrage wegen Blasenplatzen kollabiert. Aber dass es so kommt, ist ziemlich gewiss.
Wenn wir mit dem blauen Auge davon kommen, dann liegt das an der tektonischen Verschiebung der Weltwirtschaft. Deutsche Autos, Maschinen und Anlagen bleiben in Südostasien noch eine Weile lang gefragt.
5 comments
Comments feed for this article
26. March 2012 at 19:00
O.T.
Derartige Plattheiten in diesem Blog zu lesen, überrascht mich doch sehr. Wohl grad auf diversen “Goldpusher”-Sites herumgesurft?
26. March 2012 at 19:10
Rayson
Das Offensichtliche erscheint nur dem “platt”, der sich der Erkenntnis verweigert.
26. March 2012 at 20:26
euckenserbe
Ich habe ausdrücklich darauf hin gewiesen, dass es sich auch bei der Entwicklung des Goldpreises um eine Blase handelt. Alllerdings ist es nach dem Platzen der Blase noch da…
27. March 2012 at 00:39
Karsten
Nun ja, verschiedene Geldmengen entwickeln sich verschiedentlich. http://www.shadowstats.com/charts/monetary-base-money-supply
Wenn man die Medien etwas durchsucht, wird man sehen, dass die Inflationsangst ein kontinuierliches Schreckgespenst war. So vermuteten prominente Ökonomen, dass die deutschen Konjunkturpakete die Inflation auf über 10% hochtreiben würde – in 2010 wohlgemerkt. War wohl nix.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,609233,00.html
Ansonsten die Frage: was unterscheidet eine Blase von einer Nicht-Blase? Du sagst, wir hätten eine Goldblase. Aber das setzt voraus, dass zuviele Leute in Gold investieren und somit die Preise hochtreiben. Was aber wäre ein ‘natürlicher’ Preis – und gäbe es den überhaupt?
Im übrigen ist alles andere nach dem Platzen der Blase auch noch da. Die US-Immobilien haben sich ja auch nicht in Luft aufgelöst.
27. March 2012 at 09:28
euckenserbe
1. Inflation: Ich habe bewusst von Blasenbildung und nicht von Inflationsgefahr gesprochen. Tatsächlich könnte man von einer asymetrischen Inflation sprechen, bei der sich bestimmte Preise überproportional erhöhen und andere sogar sinken können. Die überschüssige Geldmenge, die von Greenspan und Bernanke immer wieder auf den Markt gekippt wurde und die viel zu niedrigen Zinsen haben deshalb nicht zu einer gleichmässigen Erhöhung aller Preise geführt.
Allerdings sind meine persönlichen Lebenshaltungskosten sicherlich im vergangenen Jahr um rund 10% gestiegen – und für viele andere Durchschnittsverbraucher auch. Das liegt im wesentlichen am Anstieg der Energiekosten und im allgemeinen aufgrund der Preissteigerungen im Immobilienbereich, die zu erhöhten Mieten geführt haben.
Ob der “Warenkorb”, mit dem die Inflation gemessen wird, repräsentativ für die Verbraucherpreise ist, sei dahin gestellt. Zudem hat der technologische Fortschritt die Entwicklung verzerrt, weil z.B. Telekommunikation und Konsumelektronik deutlich im Preis gesunken sind.
2. Blasen: Prinzipiell ist das Blasenplatzen eine gesunde Reaktion, weil Scheingeld dadurch vernichtet wird. Problematisch sind die Nebenwirkungen, die durch das Fair Value Prinzip entstehen. Bei der Blasenbildung sind ohne Transaktionen in den Büchern Luftgewinne entstanden, die beim Platzen zu realen Verlusten werden.
Dagegen helfen nur eine Wiedereinführung des Niederstwertprinzips, eine radikale Zinserhöhung und damit verbundene Reduzierung der Geldmenge und ein einfaches und gerechtes Steuersystem mit niedrigen Sätzen und ohne Ausnahmen.