Ich habe mich bei der Kommentierung der Schuldenkrise zurück gehalten. Erstens polemisiert ja selbst die Blöd-Zeitung mittlerweile dagegen. Zweitens ist eigentlich alles gesagt. Drittens haben sich schon profundere Kenner der Materie zu Wort gemeldet. Und viertens habe ich zum Thema eigentlich schon alles gesagt.
Wie Hans-Werner Sinn festgestellt hat, stehen die anderen EURO-Zentralbanken bei der Deutschen Bundesbank mit 500 Milliarden € in der Kreide. Rund 8 Billionen € schulden die Staaten der Zone den Finanzmärkten und ihren Bürgern. Dafür stehen wir – auch ohne Rettungsschirm – längst in Geiselhaft.
Die Frage die sich stellt, ist offensichtlich. Gelingt ein harter Sanierungskurs oder implodiert das Ganze in den nächsten Jahren, nachdem unendlich viel Scheingeld in echte Schulden vewandelt wurde und ein Währungsschnitt in ganz Europa unvermeidlich wird, der soviel Volksvermögen vernichtet wie ein ganzer Weltkrieg.
2 comments
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27. February 2012 at 14:47
Marc Schmidt
Interessant ist auch, wie stark die PIIGS inzwischen bei den Pharmaunternehmen in der Kreide stehen. Laut http://www.swissinfo.ch/ger/wirtschaft/EU-Laender_schulden_Roche_und_Novartis_Milliarden.html?cid=32173386 Bei Roche beliefen sich die ausstehenden Zahlungen des öffentlichen Sektors Südeuropas ( Spanien, Italien, Griechenland und Portugal) per 31. Dezember 2011 auf 2,1 Mrd. Franken. Die durchschnittliche Zahlungsfrist beträgt in Spanien 525 Tage und in einigen autonomen Gemeinschaften sogar über 800 Tage. Von Griechenland ist da schon keine Rede mehr… Man darf gespannt sein, ob solche Entwicklungen auch in anderen Branchen zu beobachten sind. Noch scheinen die Unternehmen die Füße still zu halten, aber die Frage ist, wie lange noch…
28. February 2012 at 02:06
Karsten
Gelingt ein harter Sanierungskurs… Nun ja, kommt drauf an, wie man gelingen definiert. Bei Brüning hat das damals bekanntlich wunderbar geklappt. 6 Mio. Arbeitslose und fleissig die Löhne deflationiert. In Griechenland stehen wir bekanntlich erst bei 1 Mio. Arbeitslosen, 17% BIP-Einbußen seit 2010 und 60.000 Unternehmenspleiten. Da die Staatsverschuldung logischerweise von 120% auf 170% sprang, haben wir bis 2020 noch jede Menge erfolge vor uns. Jetzt muss nur das Volk mitmachen und keinen Roosevelt oder Hitler wählen. Das wird allerdings schwer.
Ich empfehle als Krisenlektüre Ambrose Evans-Pritchard. Stets aktuell und ungemein spannend: http://www.telegraph.co.uk/finance/comment/ambroseevans_pritchard/