“Das Gesicht der Krise” oder “Mister Dax” tingelt durch die Talk-Shows der Republik und prophezeit den Untergang des eigenen Geschäftsmodells. Alle paar Jahrzehnte würden die Kapitalisten durch einen Zusammenbruch enteignet. Und wenn die Schulden zurück gezahlt werden, hätten auch die Gläubiger kein Geld. Hat er wirklich gesagt und nicht nur gestern unwidersprochen in Volker Panzers Nachtmagazin. Grottenfalsch. Denn das Geld der Gläubiger ist nur dann weg, wenn die Schuldner n i c h t zahlen.
Es ist schon erstaunlich, mit welchem leicht durchschaubaren Unsinn man sich durch die Fernsehstudios hangeln kann, ohne entlarvt zu werden. Denn dass die Krise das Geldvermögen gefährdet, ist unbestriten. Es stellt sich nur die Frage welches.
Panzers Kuriosenkabinett, das mal wieder das Ende des Kapitalismus besang war ohnehin voller obskurer Gestalten, die althergebrachte linke Illusionen verbreiten. So war auch mal wieder jemand dabei, der von einer nachhaltigen Wirtschaft ohne Wachstum schwafelte. Auch das ist natürlich kompletter Unsinn. Denn in einer Wirtschaft, in der kein Mehrwert entsteht, hat niemand etwas davon, etwas zu tun. Weil niemand von seiner Arbeit profitiert, beschäftigt ihn auch keiner. Denn Wachstum ist einfach nichts anderes, als das man nachher mehr hat als vorher. Und wenn das nicht geschieht, lohnt schon das Aufstehen nicht. Es bleibt ja alles beim Alten. Denn was für den Spekulanten gilt, ist auch für den abhängig Beschäftigten richtig. Er tut nur dann etwas, wenn er selbst was davon hat.
Selbst der von mir ja eigentlich geschätzte Meinhard Miegel propagiert neuerdings die wachstumslose Gesellschaft ohne zu erkennen, dass ein stabiles Gleichgewicht, in dem die beiden Seiten der Waage sich ausgependelt haben, nur noch Stillstand herrscht und keine Dynamik. Warum lädt den Miegel eigentlich keiner mehr ein.
Für den Rest gilt. Was sind die Navigatoren in der Welt der unerhörten Fakten eigentlich noch wert, wenn sie Schwachsinn nicht als solchen entlarven.
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