Warren Buffett ist ein beliebter Kronzeuge von Steuererhöhern. Und so wird sein Wunsch nach höheren Steuern sofort herangezogen, wenn der eben noch fast zahlungsunfähige Obama durch die Lande reist und plötzlich groß ein Konjunkturprogramm ankündigt. Spiegel Online verlässt sich blind auf das greise Investitionswunder und setzt eine Twitter-Umfrage als Bestätigung ein, die NZZ geht mal einen ganz neuen Weg und rechnet einfach mal nach, was Buffett behauptet hat.
Bleibt trotzdem eine Frage: Wie will Obama ein Konjunkturprogramm finanzieren?
6 comments
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18. August 2011 at 17:34
Karsten
Ich schreibe ab:
Buffet hat’s in seinem Artikel zitiert. von 1992 bis 2008 sind die steuerbaren Einkommen der Superreichen von 16.9$ Milliarden auf 90.9$ Milliarden gestiegen. D.h. es gibt automatisch mehr Steuereinnahmen auch bei tieferem Satz. Das hat gar nichts mit mehr investieren zu tun…
18. August 2011 at 17:39
christianhannover
und?
18. August 2011 at 17:56
Karsten
Damit können wir dieses Argument aus der NZZ schon mal in die Tonne kloppen:
“Was Buffett nicht schreibt: Für den Staat war dies ein gutes Geschäft. Die Steuereinnahmen von den 400 Wohlhabendsten stiegen nämlich in diesem Zeitraum von 5 Mrd. $ auf 20 Mrd. $. Da drängt sich die Hypothese auf, dass die Reichen mehr investieren und Gewinne eher realisieren, weil der Steuersatz auf Kapitalgewinnen von 28% 1997 auf 15% 2003 gesunken ist. Buffett behauptet zwar, höhere Steuern führten nicht zu weniger Investitionen. Aber woher nimmt er diese Zuversicht?”
Wenn sich die Einkommen versechsfachen, dann sollte es kein Wunder sein, dass sich die Steuern trotz erheblich niedriger Besteuerung vervierfachen. Für den Staat war es also kein gutes Geschäft. Er hätte nämlich erheblich mehr einnehmen können, und dann dafür die Steuern z. B. für die Mittelschicht senken können.
18. August 2011 at 21:41
christianhannover
hat der staat nun mehr eingenommen oder nicht? ist buffetts behauptung er würde nur 16% steuern zahlen richtig oder falsch? woher kommt eigentlich dieser verbissene ehrgeiz, den leuten ihre kohle wegzunehmen? ist das irgendwas in deiner lebensgeschichte oder hast du müntes heuschreckenbild über dem bett hängen oder wurdest du auf der uni einfach nur so geschickt indoktriniert, dass du aus der rolle nicht mehr rausfindest? glaubst du denn ernsthaft, dass auch nur ein staat dieser welt mit seinen mehreinnahmen die anderen steuern senken würde, um dann hinterher wieder bei null rauszukommen? du solltest dich ein wenig mit der haushaltsdisziplin von regierungen beschäftigen – so denken die nämlich nicht.
19. August 2011 at 12:25
Karsten
Natuerlich hat der Staat mehreingenommen. Wenn sich die Einkommen der Superreichen versechsfachen, ist das doch kein Wunder, oder?
Der verbissene Ergeiz ruehrt daher, dass es offensichtlich ungerecht ist, dass ein Superreciher wie Buffet proportional weniger Steuern zahlt als seine Sekretaerin. Und warum sollte ich Buffet nicht glauben? Er hat wohl selbst den besten Ueberblick ueber seine Einkuenfte und Steuern.
Der Staat stellt gewisse Gueter und Dienstleistungen bereit. Ist halt die Frage, ob jetzt primaer Buffets Sekretaerinnen oder Buffet fuer Strassenbau, Krankenversicherung und Militaer aufkommen. Unter den Kuerzungen staatlicher Leistungen, wie aktuell anvisiert, wird im uebrigen auch nicht primaer Buffet leiden.
Was die Haushaltsdisziplin angeht: Wenn es moeglich ist, wie unter Bush und auch unter Rot-Gruen die Spitzeneinkommen massiv zu entlasten, dann sollte es auch moeglich sein, fuer die Mittelschicht dasselbe zu tun.
19. August 2011 at 13:58
christianhannover
du hast den artikel offenbar nicht gelesen, denn buffett zahlt eben nicht weniger steuern als seine angestellten. keine ahnung, warum er lieber den robin hood spielen will.