Die Wahlbeteiligung lag bei 53%. In´s Parlament schafften es SPD (20,29% a l l e r Wahlberechtigten), Grüne (12,03), CDU (10,65), Linke (3.07) und BIW (1.9 wegen einer Bremer Sonderregelung). Addiert man die FDP Wähler (1.37) und sonstige (3.6), die zusammen mit den Nichtwählern 52% der Wahlberechtigten ergeben. Von strahlenden Wahlsiegern zu sprechen, sollte sich also eigentlich verbieten. Wahrscheinlich war gerade das konservativ-kleinbürgerliche Lager einfach zuhause geblieben (wie schon in NRW).
Das Bürgertum fühlt sich durch die CDU nicht mehr vertreten, die nur die bessere grün angestrichene Sozialdemokratie sein will. Da wählt man lieber gleich das Original oder bleibt wegen Auswegslosigkeit zu Hause.
Die FDP hat gerade unter Beweis gestellt, dass sie nicht einmal in der Lage ist, ihre Wahlversprechen umzusetzen. Von mangelndem Vorsatz kann man kaum sprechen. Von Dilletantismus schon.
Anders gesagt: Eine rechtstaatliche Partei, die gegen Rettungsschirm und Energiewende eintreten würde und deren Führungspersonal deutlich macht, dass sie dies an der Regierung auch durchsetzt, wäre allemal zweistellig. Das sollten sich Merkel und Rösler mal durch den Kopf gehen lassen.
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23. May 2011 at 11:44
VD
Zitat:
Eine rechtstaatliche Partei, die gegen Rettungsschirm und Energiewende eintreten würde und deren Führungspersonal deutlich macht, dass sie dies an der Regierung auch durchsetzt, wäre allemal zweistellig.
Wirklich? Beides ist sehr abstrakt und hat – erst mal (!) – keine Auswirkungen auf den Einzelnen, entsprechend würde man mit diesen Themen keinen Hund hinter dem Ofen hervorlocken bzw. einen Wähler an die Urne bringen.
Allerdings werden – sofern sich bestimmte Prognosen bewahrheiten – irgendwelche Radikalen von der dann eintretenden Situation profitieren.
23. May 2011 at 11:48
euckenserbe
Es gibt jede Menge Menschen, die sich von den christlich-liberalen Protagonisten nicht mehr vertreten fühlen und sehr wohl für Atomkraft und gegen den Rettungsschirm sind. Das ist nicht die absolute Mehrheit aber gewiss mehr als 14,5%.
23. May 2011 at 17:20
christianhannover
bremen ist die einzige deutsche stadt, die ich kenne, die eine so penetrante offene drogenszene hat. wer drogen nehmen will – nur zu. aber in bremen sind die aggressiven dealer auch für ihre nichtkunden eine gefahr. auch typisch bremen: bei jedem gang durch die stadt durfte ich die neuen einschusslöcher neben den diskoeingängen beobachten, weil sich irgendwelche türstehergangs an den wochenenden beschießen. ich habe den wahlkampf nicht verfolgt, aber ist das kein thema abseits der sozialökologischen kuschelecken?
ich glaube übrigens, dass börnsen eigentlich ein gar nicht so schlechter mann ist (für einen aus der spd), aber die grünen haben den kerl schon seit der letzten wahl völlig unter kontrolle – damals, weil die spd angst vor der linkspartei hatte, jetzt weil sie angst haben, dass sie von den grünen abgelöst werden.
23. May 2011 at 20:55
Hans
Mir ist es komplett unverständlich wie man bei dem ökonomischen Zustand in dem sich Bremen befindet weiterhin SPD und Grün wählen kann. Aber scheinbar ist ein Großteil der Nochwähler so in ideologischen Denkschemen gefangen, dass die Wahlentscheidung von jeder Rationalität abweicht.
Jahrzehnte der Rotlichtbeschallung an Schulen, von ÖR-Medien und in der Qualitätspresse haben ja dazu ihr bestes getan.
23. May 2011 at 21:25
Alreech
Eine rechtstaatliche Partei, die gegen Rettungsschirm und Energiewende eintreten würde und deren Führungspersonal deutlich macht, dass sie dies an der Regierung auch durchsetzt, wäre allemal zweistellig.
–
Eine solche Partei würde von den Medien sofort als antieuropäisch/rechtsextrem und als umweltsau/wirtschaftsnah kritisiert werden.
Ich glaube nicht, das CDU & FDP daran Interesse haben. Da fährt man eher einen Kuschelkurs, der eine Machtoption mit den Grünen öffnet.
Der einzigen Partei die sich momentan glaubhaft gegen Rettungsschirm und Energiewende stellen könnte ist IMHO die SPD.
Das wäre klassische Klientel-Politik für die gewerkschaftlich organisierten Arbeiter der Großindustrie, und würde so gesehen zur SPD passen, allerdings gleichzeitig jede Chance auf eine Koalition mit den Grünen versauen…
24. May 2011 at 09:34
euckenserbe
Vor den Medien darf man keine Angst haben, die beeinflussen allenfalls Umfragen, nicht aber Meinungen. Natürlich würden die genauso handeln. aber es gibt mittlerweile auch eine weitverbreitete Medienverdrossenheit.