Über Tote soll bekanntlich nichts Schlechtes gesagt werden, aber der unglaublich erfolgreiche (natürlich schwedische) Krimiautor Stieg Larsson wurde mir mit jeder Minute der Verfilmung seines unglaublich erfolgreichen Buches unsympathischer. Der Plot lässt sich leicht zusammenfassen:
Journalist einer linken und damit unabhängigen Zeitung wird von einem Waffenschmuggler, Drogenfinanzier und Finanzjongleur hereingelegt und darum entlassen. Ein alternder Großkapitalist, in dessen Familie zahlreiche Nazis sind, beauftragt den Journalisten, ein vor Jahren verschwundenes Mädchen zu finden. Dazwischen, gibt es viel Sex, Bibelzitate und andere Nebensächlichkeiten. Dann bringt der Journalist einen perversen Serienkiller- Nazi-Rassisten mit Bibeltick aus besagter Kapitalistenfamilie zur Strecke, findet das verschollene Mädchen und veröffentlicht doch noch die Geschichte über den Waffenschmuggler, Drogenfinanzier und Finanzjongleur vom Anfang. Bei der Rückkehr des Journalisten stimmt die versammelte Redaktions-Mannschaft die Internationale an.
Wer jetzt glaubt, die Zusammenfassung diese Agitprop im Gewande eines Krimis sei etwas übertrieben, wird sich wundern, wenn er sich den Zweiteiler ansehen sollte – die Zusammenfassung stimmt haargenau und lässt nichts aus. Und wer hat die zum Leben erweckten Wahnwelten aus Schuldgefühlen und sozialistischer Ideologie des Stieg Larsson bezahlt? Die Opfer der GEZ.
3 comments
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31. January 2011 at 13:24
StitchJones
Davon abgesehen war der Zweiteiler äusserst generisch inszeniert und mit grauenhaften Dialogen und Figuren wie aus einem George Lucas Drehbuch versehen. Ich hab die Vorlagen nicht gelsen (und habe es auch nicht vor), aber wenn diese ganzen Elemente von dort stammten, wäre ich eingermassen fassungslos ob des wahnsinnigen Erfolgs…
31. January 2011 at 18:36
Carl M.
Ein todsicherer Geld-Tipp, christian, verändere den Plot ein wenig. Ersetze die Story über den Waffenhändler/Finanzhai durch eine über den Drahtzieher (Atomlobby), der in den Uranminen Afrikas über Leichen geht. Lasse die Nazis weg und ersetze sie durch üble Dioxin-Futtermittelproduzenten, die von den Hühnern nicht genug kriegen und zusätzlich ihre Profite im internationalen Mädchenhandel maximieren (Kurve zu den diversen Mädchenleichen).
So, nun fasse das als Exposé zusammen und schicke es an die diversen Tatort-Redaktionen. Pro Drehbuch gibt es 20.000 (und manchmal auch mehr) Euronen; GEZ-garantiert. Schneller kannst du im deutschen Qualitätsfernsehen kein Geld verdienen.
31. January 2011 at 20:50
Alreech
Das lässt sich über einen Drehbuchgenerator sicherlich auch automatisieren 😉
http://www.maddogproductions.com/plotomatic.htm