Die SPD-Friedrich Ebert Stiftung, die ihre Mittel aus dem Bundeshaushalt bekommt, beauftragt alljährlich den Soziologen Oliver Decker mit der Erforschung des rechtsradikalen Potentials. Die Ergebnisse habe ich hier gestern verlinkt. Nun gibt der “Wissenschaftler” der Süddeutschen ein denkwürdiges Interview. Wer ist wohl schuld am aufkeimenden Rechtsradikalismus, an der Fremdenfeindlichkeit und der Muslimophobie. Ist doch klar: Guido Westerwelle.
Im linken Vokabular ist die Steigerung von Rechts Rechtspopulismus. Damit erspart man sich die Auseinandersetzung mit den Inhalten der jeweiligen Person. Das ist etwa so bei Geert Wilders, dessen zweiter Vorname hierzulande”Rechtspopulist” zu sein scheint.
Wäre Sarrazin nicht in der SPD, er hätte nicht nur rassistische Thesen verbreitet, sondern wäre eben ein solcher. Mindestens aber ein “Rechtspopulist”.
Kein Wunder, dass in dem Interview nicht von den tatsächlichen Problemen die Rede ist, die mit Immigration und Integration einhergehen, sondern diejenigen, die sich fürchten als Nazis und Rassisten diffamiert werden.
Die Fragen sind entsprechend gestellt, dass das “rechtsradikale Potential” maximiert wird. Obwohl Decker selbst feststellt, dass Westerwelle mit der “spätrömischen Dekadenz” nicht die Hartz IV-Empfänger gemeint hat, sondern die Sozialstaatsindustrie und die Politiker, die mit ihr Stimmen maximieren wollen.
Ein Punkt bleibt. Decker erwähnt Möllemann, auch wenn bestritten werden muss, dass gleich die ganzen FDP einen antisemistischen Wahlkampf geführt hat.
Trotzdem bleibt ein wesentliches Problem: Die Partei hat nie gefragt, woher der Hauptschullehrer und ehemaliger Riesenstaatsmann Mümmelmann soviel Geld hatte, um das alles zu bezahlen. Aufklärung wäre hier ihre Sache gewesen.
Und gegen Schmierfinken hilft kein Appeasement.
5 comments
Comments feed for this article
15. October 2010 at 18:57
kroraina
die Studie habe ich mir einmal vorgeknöpft: Ambivalenzen ohne Ende; Kontrollfragen keine. Tiefenschärfe gleich Null. Erstaunlich, dass das FES in regelmässigen Abständen politische Auftragsarbeiten auf Erstsemesterniveau von an Chi-Quadrat verzweifelnden Adornoexperten abliefern kann, ohne das denen endlich einmal der Hahn abgedreht wird.
15. October 2010 at 20:23
Alreech
Links Populismus kann man in Stuttgart gerade genug erleben…
Die S21 Gegner machen auf mich den Eindruck einer Linken Tea Party.
15. October 2010 at 22:51
aron2201sperber
und natürlich ist auch Heiner Geißler wie bei jeder linken Tea party mit dabei
17. October 2010 at 18:53
Ferdinand Hayek
Der Vergleich mit der Tea-Party-Bewegung ist realer, als man meinen mag.
In den USA sind die oppositionellen Republikaner nämlich auch gegen einen ambitioniertes Tunnelprojekt. Normalerweise basht der Spargel die Republikaner wo er nur kann, aber hier sind sie plötzlich erschreckend neutral. Woher das wohl kommen mag? 😉
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,723585,00.html
17. October 2010 at 19:13
Ferdinand Hayek
Man lese sich doch nur mal die Fragen durch, die ich noch einen Tick ausführlicher bei Aron Sperber gepostet habe. Die Zustimmung steht dahinter:
Diese Ergebnisse erwähnt die FES nicht einmal. Obwohl die Zustimmungswerte hier viel höher sind. Die handvoll wirklich rechtsextremen Fragen erreichen maximal 10%. Das deckt sich auch mit der Umfrage des Spargel, dass ca. 80% der Deutschen mit dem Sozialismus gut leben könnten. Totzdem reden die Medien und die FES hier ein Aufleben des Rechtsextremismus herbei. Ich komme mir langsam vor wie in der DDR 2.0.
Was sind diese Herrschaften denn bitte zufrieden?
Wenn 99,9% ein FES-kompatibles Weltbild haben und auf dem linken Auge blind sind?