Eben endete der zweite Teil des britischen Films “Dschihad in der City” auf Arte. Toll, was für empfindsame Wesen die Dschihadisten sind. Religion ist denen gar nicht so wichtig, sie fühlen sich den ganzen Tag nur gedemütigt, weil im Irak, Libanon und Palästina Menschen ermordet werden, weil die Polizei zu 100% aus Rassisten besteht, weil sie kulturell so zerrüttet sind. Überhaupt handelt es sich bei islamischen Terroristen um echte Feingeister, die sich, bevor sie sich selbst in die Luft jagen, darüber mockieren, dass Kinder in der nähe des Anschlagsortes sind, sich dann aber im Sinne des großen Ganzen doch zu ihrer Tat überwinden, auch wenn ein Geigenkonzert sie ganz kurz zweifeln lässt.

So stellt sich die Kaste der “Kulturschaffenden” den islamisch motivierten Mörder vor: Eine Mischung aus RAF-Mitglied und Deligiertem des Weltsozialforums, mit total exotischem Migrationshintergrund dem omnipräsenten Rassismus des Westens ausgesetzt, ist er einer Laborratte gleich nicht zu einem anderen Handeln in der Lage: Er kann gegen die großen Ungerechtigkeiten, die seinen Leuten (Volksgenossen?) in aller Welt widerfahren, nichts anderes tun, als sich selber zu opfern und dabei so viele Menschen wie möglich mit in den Tod zu reißen. Aber auch diese Kollateralschäden sind nötig, denn ein Toter Ausländer würde im Westen niemanden interessieren, also müssen autochthone Opfer mit über die Klinge springen. Der Dschihadist tut das nicht gerne, er wird von uns dazu gezwungen.

Dieser Film stellt nichts weiter dar, als ein übles Stück Propaganda, dessen Höhepunkt in der unkommentierten Einblendung von Meinungen britischer Muslime besteht, die davon überzeugt sind, dass der Westen einen permanenten Krieg gegen den Islam führt, auch wenn die Fakten eher das Gegenteil belegen. Anschließend darf die Attentäterin aus dem Film noch die ultimative Begründung abliefern, warum Terroranschläge legitim sind: Die Bürger des Westens würden schließlich immer wieder rassistische Regierungen wählen, die Einwanderungsgesetze erließen und nichts gegen die ständige Ermordung von unschuldigen Moslems unternähmen.

Roger Willemsen und Jürgen Todenhöfer lieben diesen Film mit Sicherheit, wenn sie ihn denn kennen.