In Delaware heißt die republikanische Kandidatin für die Kongresswahlen im November Christine O’Donnell. Die 41-jährige steht der Tea-Party-Bewegung nahe und vertritt in Sachen Moral sehr religiöse Ansichten. Damit ist die Frau in den Medien zum Abschuss freigegeben. Vor allem optisch, denn wie Sarah Palin entspricht O’Donnell nicht dem Bild einer hiesigen Politikerin, die meistens in knallig gefärbten Haaren, sackartigen Gewändern und fair-trade Batiktüchern auftreten. Im Gegenteil, O’Donnell ist ziemlich attraktiv und gut gekleidet. Also muss die Kandidatin möglichst blöd abgebildet werden und so veröffentlicht nicht nur Spiegel Online eine groteske Momentaufnahme der lachenden Republikanerin, auch sonst werden möglichst debile Schnappschüsse ausgewählt. Eine Google-Suche fördert ein wahres Panoptikum der dümmsten Bilder zu Tage, die es in kein Familienalbum schaffen würden, nach Vorstellung der Redaktionsstuben aber dem missratenen Charakter der gefährlichen Extremistin O’Donnell entsprechen.
Man muss den politischen und moralischen Vorstellungen der Frau ja nicht zustimmen, aber diese Form der Stimmungsmache entspricht dem Niveau einer Schülerzeitung.
4 comments
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16. September 2010 at 18:56
Mr. Moe
Hervorgetan hat sich auch einmal mehr die SZ, in der das Eintreten für das Recht auf Waffenbesitz als Beispiel für “realitätsfernen Extremismus” bezeichnet wurde…
16. September 2010 at 20:10
christianhannover
immer hin stimmen sie da mit dem großteil aller verbrecher und gewalttäter überein, deren gewaltmonopol die herren aus münchen so unterstützen.
17. September 2010 at 06:50
kroraina
Deutsche Linke bzw. links beeinflusste Deutsche stellen den politischen Gegner gerne möglichst minderwertig dar. Irgendwie erinnert einen das an die Nazis und ihre angeblichen Untermenschen. Schon bemerkt?
23. September 2010 at 20:52
philippmarburg
http://www.tnr.com/article/politics/77887/the-collected-aphorisms-christine-odonnell
http://tpmdc.talkingpointsmemo.com/2010/09/christine-odonnells-1996-anti-masturbation-campaign-on-mtvs-sex-in-the-90s.php?ref=fpa