Ulrike Hermann erkennt in der taz die Schattenseite von Hartz-IV sehr genau: Durch die Auflage von staatlichen Wohlfahrtsprogrammen gewinnen Behörden beträchtliche Macht über den Bedürftigen und tiefe Einblicke in sein Privatleben. Ein unvermeidlicher Nebeneffekt bei der effizienten Organisation der Mittellosigkeit – je besser das Sozialsystem für das Endziel “soziale Gerechtigkeit” ausgestattet wird, desto schlechter wird es um die Freiheit des Versorgten stehen.
Die stramme Linke Hermann findet das ungerecht und will diese Überwachung nun auch auf “die Reichen” ausweiten. Denn tatsächlich werden die Vermögen von Personen, die nicht vom sozialen Netz profitieren, nicht auf Heller und Pfennig von irgendeiner Behörde erfasst. Ein Zustand, den Hermann für gefährlich und skandalös hält. Die Konsequenz aus ihren Beobachtungen ist einfach und bei rechten und linken Sozialisten gleichermaßen beliebt: die Stasi oder eben eine Art Stasi. Ein ordentlicher Geheimdienst, der jeden erfasst, mustert und ausforscht. Anschließend dürfen dann die Politiker zuschlagen und dafür sorgen, dass (fast) jeder die gleiche Menge Geld besitzt. Erst wenn Hermann und ihre Spießgesellen bemerken, dass der feine Rotwein knapp wird, werden sie merken, dass diese Idee auch dieses Mal nicht funktioniert – aber dann ist es bereits zu spät.
3 comments
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26. August 2010 at 23:57
jackdaw
Da habe ich der Geis das fressen abgewöhnt, jetzt ist sie mir auch noch krepiert!
27. August 2010 at 05:42
kroraina
“die Reichen” hiessen bei Hitler “die oberen Zehntausend”. Die vom Gleichheitswahn befallenen Deutschen werden noch die dritte Diktatur errichten. Es ist hoffnungslos.
27. August 2010 at 15:29
Alreech
Dafür muß man aber auch die Vorteile von Hartz IV sehen.
Jeder Menschen wird nach seinen Bürfnissen versorgt.
Was für Bedürfnisse er hat, legt der Staat fest.
Auch hier bedauert es wohl mancher Gute Mensch das nur die Mittellosen dieser staatlichen Zuweisung von Bedürfnissen unterworfen sind, und nicht “die Reichen”. Die ihr Geld dann sinnlos für teure Autos, Reisen, Essen im gehobenen Restaurant oder sogar Yachten und Privatjets ausgeben können.