Der „Fall Griechenland“ offenbart ein eklatantes Beispiel für die Verbiegung der Tatsachen – eben eine Mär – und eine im Gegensatz dazu ursachengerechte Erklärung der Vorgänge.
…
Schon lange war den Daten wie vielfachen anderen Informationen zu entnehmen, dass sich Griechenland mit einer durch und durch verfehlten Wirtschaftspolitik und einem abgrundtiefen Ausmaß an Korruption auf einem immer abschüssigeren Weg in den Bankrott befand.
Das schreibe nicht ich sondern Otmar Issing, ehemaliger Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank in der FAZ. Und Jörg Eigendorf bringt die Sache in der Welt auf den Punkt:
Eine solche Ursachenanalyse gefällt Politikern und Zentralbankern nicht, weil damit die Hauptverantwortung für die Krankheiten der europäischen und amerikanischen Wirtschaft bei ihnen liegt. Es ist leichter, kübelweise Dreck auf Banker und Spekulanten auszuschütten, die sicher Fehler gemacht haben und zum Teil erratisch handeln. Es bringt aber wenig, an diesen Symptomen herumzudoktern, wenn nicht die Politik begreift, dass die Ursache des Krebsgeschwürs das eigene verantwortungslose Handeln ist.
2 comments
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28. May 2010 at 13:10
Donauwelle
Die medizinischen Metaphern verschleiern die Widersprüchlichkeit dieses
Ansinnens: Hier wird Aufklärung über die wirkliche Ursache der Krise gefordert, aber nicht geleistet, so dass zu befürchten ist dass eine präzise Diagnose möglicherweise gar nicht gewollt ist wenn jemand sie stellt:
Das ist ein arger Euphemismus für den Rüstungswettlauf zwischen Griechenland und der Türkei, mit dem die Wirtschaft der Lieferstaaten auf Kosten der dortigen Staatshaushalte subventioniert wird, teilweise durch Anschaffung derselben Waffensystem von beiden Seiten gegeneinander. Deswegen hätte die Bundesregierung hier mit einer politischen Vermittlung sinnvoll vorgreifen können, wenn auch zu Lasten der eigenen Rüstungsexportlobby. Solange das nicht geschieht könnte man das ausgegebene Geld auch über Varosia aus dem Hubschrauber werfen.
28. May 2010 at 13:14
Donauwelle
Eine Freigabe fände ich sehr sinnvoll, wenn sie mit der Möglichkeit verbunden ist Flüchtigkeitsfehler zu korrigieren, welche in hektischen Arbeitsumgebungen nicht immer vermeidbar sind.