Mit der zunehmenden Verflechtung der Weltwirtschaft sinkt die Kindersterblichkeit (unter 5 Jahren) immer schneller. Seit 1970 um 60% pro Jahr, von 1990 bis heute immerhin von fast 10 auf rund 7 Millionen. Mit dabei die ärmsten der Armen, also auch Sub-Sahara Afrika. Das belegt eine auch noch von der Bill and Milanda Gates Stiftung finanzierte Studie der Universität Seattle, Washington.
Die Studie macht natürlich die zunehmenden medizinische Infrastruktur aufmerksam, aber eine Expertin im BBC World Service Interview verwies auch darauf, dass die Mütter heute besser gebildet seien als früher und deshalb weniger sorglos mit ihren kleinen Kindern umgehen
In dasselbe Horn bläst Dr. Flavia Bustreo, director of the Partnership for Maternal, Newborn and Child Health, die darauf aufmerksam macht, dass immer mehr Frauen seltener Kinder bekommen, weshalb die Überlebenschance jedes einzelnen Kindes wächst.
Noch sind die Zahlen grausam. Wer sie aber nicht in einen Gesamtzusammenhang stellt, wird die Nachricht, die dahinter steckt, nicht erkennen. Nur wenn der Wohlstand im Rest der Welt wächst, sinkt die Kindersterblichkeit. Und das kann nur dadurch geschehen, dass wir den weltweiten Handel vorantreiben und unsere Grenzen für Waren aus aller Welt öffnen, statt die afrikanischen Märkte mit unserem exportsubventionierten Geflügel zu überschwemmen und mit unser EU-finanzierten Fischereiflotte die Meere vor den Küsten Afrikas leer zu fischen. Da hilft am Ende auch keine “Entwicklungshilfe”.
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26. May 2010 at 21:45
Donauwelle
Das ist allenfalls die halbe Wahrheit, alles was nicht von der Pharmalobby bezahlt ist wurde ausgespart. Mit der traditionellen Kleinteiligkeit seiner Landwirtschaft etwa verfügt Afrika über ein Potential an evolutionärem Wettbewerb, welches anderswo schon längst von der biologischen Planwirtschaft von Monokultur und Genmanipulation verdrängt wurde, und welches einer unausgereiften Globalisierung zu opfern selbstmörderisch wäre, das den Weltteil aber auch nur dann aus der Hungerfalle befreien kann wenn es die Chance hat im Rahmen der Globalisierung auszureifen. Zur Ernährungslage kommt allerdings auch noch ein psychologischer Faktor hinzu: Je größer der Anteil der Wunschkinder an der Geburtenrate, desto eher folgt die demographische Entwicklung einer Population deren politischer Willensbildung.