Erst vor kurzem bewiesen 62% der Iraker, dass sie entgegen allen Behauptungen sogenannter Realpolitiker, der sogenannten Friedensbewegung und sogenannter Nahost-Experten, die Demokratie wollen und dafür bereit sind, Risiken auf sich zu nehmen, wie sie in den Ländern des Westens niemand kennt. Die Terroristen bombten sich die Seele aus dem Leib, aber die Wahlen fanden statt und auf den Straßen des Landes wurden wieder stolz und begeistert die markierten Zeigefinger in die Kameras westlicher Journalisten gestreckt. Seit der Wahl passieren nun wunderliche Dinge in den europäischen Qualitätsmedien: Die “4. Macht” fängt an umzudenken, der Krieg gegen Saddam Hussein erscheint plötzlich in einem anderen Licht und George Bushs “Mission Accomplished”-Rede erscheint weniger lächerlich.

Sogar im Fernsehsender Arte, der eine stramm-linke Weltsicht verbreitet und die antikapitalistischen Vorstellungen des Zeitgeistes mit einer religiös anmutenden Vehemenz vertritt, sprach in seiner heutigen Nachrichtensendung doch tatsächlich von “Terroristen”, die im Irak Bomben gegen die Demokratie zünden. Tatsächlich, der Sprecher sagte “Terroristen” und nicht “Aufständische”, “Militante” oder “Widerstandskämpfer”. Wenn sogar Arte das Wesen der Irak agierenden Barbaren erkennt und auch benennt, dann ist das ein Zeichen, dass zumindest die Medien erkennen, worum es im Irak geht.