Die Befreiung Ausschwitz` sollte uns zu denken geben. Nicht nur, dass es unsere Vorfahren waren, die das angerichtet und nicht verhindert haben. Die ein politisches Regime goutiert haben und einem Kretin zugejubelt haben, der einen Kontinent in ein KZ verwandelt hat und zum größten Massenmörder aller Zeiten wurde. An dem diese Vorfahren auch durch Untätigkeit unfreiwillig mitgewirkt haben.Daran denken sollten wir auch, wenn wir die Lernfähigkeit, Freiheitsliebe und Demokratiefähigkeit anderer Völker – etwa der Afghanen – leichtfüssig beurteilen, die in ihrer Geschichte trotz der vermeintlichen Rückständigkeit dergleichen nicht angerichtet haben. Ein Stück mehr Demut ist angesagt. Auch von Gutmenschen und Bischöfinnen, die die Befreiung des europäischen Kontinents als verabscheuenswürdige kriegerische Handlung mißbilligen.

Zeit und Ort, wo es keine Moral, keine Zivilisation gab, sind Anstoß und Selbstverpflichtung, für Recht und Freiheit aller Menschen einzutreten und nicht nur für die eigenen Wähler.

Auch die Würde der Iraner, Iraker, Araber, Chinesen, Nordkoreaner, Afghanen und Jemeniten gehört geschützt. Von Darfur redet eh´keiner mehr. Schon im Grundgesetz heißt es: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Nicht nur die des zivilisierten Mitteleuropäers oder desjenigen, der sich dort per Zufall aufhält.  

Wer meint, dass dies mit diplomatischem Geschick, guten Worten und “Aussteigerprogrammen” zu bewältigen ist, der irrt. Es hilft nur die unerbittliche Durchsetzung des staatlichen Gewaltmonopols, solange es an den Zweck gebunden ist, Rechtsstaat und Freiheit herzustellen.

Dabei macht man sich wie die allierten Truppen im zweiten Weltkrieg die Hände schmutzig, dabei sterben leider unbeteiligte und dabei geht es nicht immer gerecht zu. Dabei ist es aber auch wichtig, im Auge zu behalten, wer die Schuld daran zu tragen hat und dafür verurteilt gehört: Saddam Hussein und nicht George Bush, die Taliban und nicht die NATO, das iranische Terror-Regime und nicht die atomar bewaffneten Israelis, Adolf Hitler und die “deutsche Volksgemeinschaft und nicht Frau Käßmann, soviel Unsinn sie auch daher reden mag. Sie könnte mal darüber nachdenken, wo sie an jenem 27. Januar 1945 geblieben wäre, wenn sie ihre Ansichten so freimütig von der Kanzel gepredigt hätte wie am Weihnachtstag 2009.

Die nötige Demut sollte uns “Nachgeborene” allerdings auch zu der Frage führen, ob wir nicht auch hätten verführt werden können, wenn wir in einer vergleichbaren Lage gewesen wären. Und ob wir nicht immer noch anfällig sind für Massenhysterie, Manipulation und Verdrehungen der Wahrheit, die unsere Freiheit immer auf´s neue gefährden.